Brote für Besucher, Buche fürs Naturparkhaus

Hermeskeil · Die Produkte aus der Region sind das Zugpferd des Handwerker- und Bauernmarkts in Hermeskeil. Trotz des Regenwetters kommen die Besucher, nach Schätzungen der Veranstalter waren es 8000. Hohen Besuch aus Mainz gab es auch: Umweltministerin Ulrike Höfken.

Hermeskeil. "Der Markt ist für seine Qualität bekannt. Hier gibt es keinen Ramsch", sagt die Organisatorin des 21. Hermeskeiler Handwerker- und Bauernmarkts, Claudia Fuchs, selbstbewusst. Die Leiterin der Tourist-Information in Hermeskeil freut sich einerseits über 120 Aussteller, was die Erweiterung des Marktes in die Adolf-Kolping-Straße nötig machte, ärgert sich aber auch gleichzeitig über rund zehn Anbieter, die einfach nicht kamen. "Da haben wir Plätze freigehalten, und jetzt gibt es Lücken", sagt Fuchs. Aber sie lobte auch ausdrücklich den städtischen Bauhof, ohne den der Markt nicht möglich gewesen wäre.
Fast alle Produkte, die die Standbetreiber anbieten, sind aus eigener Herstellung; vor allem bei den Lebensmitteln kommt das gut an. Barbara Erz ist aus dem 35 Kilometer entfernten Leiwen an der Mosel in den Hochwald gekommen. "Auf diesem Markt stimmen die Qualität und der Preis", sagt sie. Für Kurt Müller aus Hermeskeil ist der Markt einer der großen Höhepunkte im Jahr: "Da laden wir die gesamte Familie ein." Außerdem hätten ja auch alle Geschäfte geöffnet. Bäckermeister Karl-Heinz Carra aus Kusel bietet handgemachtes Brot an, das ihm regelrecht aus den Händen gerissen wird. Er sagt: "Wenn es auf einem solchen Markt viel Auswahl gibt, ist das auch gut für mein Geschäft."
Stadtbürgermeister Udo Moser: "Bei diesem Markt zeigen Hermeskeil und das gesamte Umland ihr Potenzial." Mit einer prognostizierten Zahl von 10 000 Besuchern war er wohl aber etwas zu optimistisch angesichts des einsetzenden Regens.
Dennoch kommen viele Menschen. Unter ihnen Umweltministerin Ulrike Höfken, die im Grünen Klassenzimmer des Naturpark-Informationszentrums gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Naturparks Saar-Hunsrück, Landrat Matthias Schneider, und Geschäftsführerin Gudrun Rau eine seltene Süntelbuche pflanzt. Am Naturparkstand lernt sie Ben, den neunjährigen Uhu, und seinen Falkner Albrecht Trenz kennen.
Mit einer Urkunde wurde Höfken vom Verband Deutscher Naturparke e. V. und dem Naturpark Saar-Hunsrück zur Naturpark-Botschafterin ernannt. Als solche will sie für die Einzigartigkeit "ihres" Naturparks werben. 160 Prominente aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Sport und Tourismus setzen sich deutschlandweit bereits für die geschützten Landschaften ein. "Dieser Einsatz lohnt sich", findet Höfken. Der Naturpark Saar-Hunsrück sei ihr schon richtig ans Herz gewachsen.
Extra

Umweltministerin Ulrike Höfken äußerte sich am Rand ihres Besuchs auch über den Stand der Planungen zum Nationalpark Rheinland-Pfalz: "Innerhalb dieser Legislaturperiode gibt es einen Nationalpark." Die Vorarbeiten seien weit gediehen. Aber der Prozess der Bürgerbeteiligung laufe noch. "Der Hochwald hat derzeit die Nase vorn", sagte die Ministerin. Für länderübergreifende Lösungen gebe es jetzt konstruktive Diskussionen. Die Geschichte der Kelten, Germanen und Römer seien gute Gründe, in die Planungen einbezogen zu werden. Das wecke Interesse bei Touristen und sei als Alleinstellungsmerkmal ein gutes Argument. doth

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