Brücke der Generationen

In der Tagespflege des Clubs Aktiv in Saarburg treffen sich alle zwei Wochen zwölf Grundschüler mit Senioren. Gemeinsam wollen sie die Generationskluft überbrücken.

 Jung und Alt kegeln gemeinsam in der Tagespflege des Saarburger Club Aktiv. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Jung und Alt kegeln gemeinsam in der Tagespflege des Saarburger Club Aktiv. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Saarburg. Der achtjährige Pascal starrt gebannt auf die Kegelbahn. Agnes Ayl, 79, holt aus und trifft mit ihrem Wurf fünf Kegel von neun. Pascal rollt die Kugel wieder zu seiner Kegelpartnerin zurück. Er wartet geduldig darauf, selbst wieder an die Reihe zu kommen. Ein eher ungleiches Paar, das da zusammen spielt.

Ursula Richard, Leiterin der Tagespflege des Club Aktiv in Saarburg, erklärt: "Wir wollen, dass unsere Besucher raus aus ihrem Alltag kommen." Besucher heißen die rund 20 Senioren, die jeden Tag die Tagespflege des Clubs Aktiv in Saarburg in Anspruch nehmen. Sie sind zwischen 70 und 100 Jahre alt.

Alle zwei Wochen kommen zwölf Grundschüler zwischen acht und neun Jahren mit den Senioren zusammen, um gemeinsam bei Spielen den Nachmittag zu verbringen.

Aus allen Zimmern dringt Lachen. Im Zimmer neben der Kegelbahn wird "Mensch ärgere Dich nicht" gespielt. Im Speisesaal sitzen Jung und Alt zusammen, malen Mandalas aus - kreisförmige oder quadratische symbolische Gebilde - und hören Martina Kaypinger zu, die ein Märchen vorliest. Sie ist pädagogische Fachkraft an der Grundschule St. Laurentius in Saarburg. Gemeinsam mit Ursula Richard betreut sie seit Schuljahresbeginn das Projekt "Alt und Jung Gemeinsam!".

Die Zweitklässler sind fröhlich, haben sich auf den Nachmittag mit den Senioren gefreut. Manche haben auf dem Weg zur Tagespflege Haselnüsse gesammelt. Zwischen den Senioren und den Kindern entwickelt sich eine Diskussion.

"Die Kinder fragen die Senioren auch schon mal, warum sie ein Hörgerät tragen oder nur mit einem Rollator laufen können", berichtet Ursula Richard aus ihren Beobachtungen. "Aber diese Fragen helfen, Brücken zu bauen. Die Beziehungen zwischen den Besuchern und den Kindern werden von Mal zu Mal intensiver."

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