Brücke soll trotz Kranunglücks pünktlich fertig werden

Wiltingen · Nach dem Kranunglück am Donnerstag vermuten die Verantwortlichen, dass ein technischer Defekt die Ursache für den Unfall an der Wiltinger Saarbrücke war. Die Baufirma will schon am Montag die Arbeit wieder aufnehmen.

Wiltingen Den Schaulustigen bietet die Großbaustelle an der Wiltinger Saarbrücke immer noch ein Bild der Verwüstung. Der Kran, der am Donnerstag auf der Brückenbaustelle am Wiltinger Saarbogen umgestürzt ist (der TV berichtete), liegt am Freitag immer noch in dem Fluss. "Das Wichtigste ist, dass zum Glück niemandem etwas passiert ist", kommentiert Guido Fleischmann, Prokurist der verantwortlichen Baufirma UVB Universalbau GmbH, das Geschehen. Die Bauarbeiten gehen schon seit Freitagmorgen weiter. Einige Betonbauer haben sich zum Beispiel auf der Wiltinger Saarseite um ein Brückenfundament gekümmert. Und während ein Gutachter die Ursache des Unfalls untersuchte, nutzten einige Wiltinger das schöne Frühlingswetter, um das Treiben an dem Unglücksort zu beobachten. Ein Anwohner der benachbarten Brückenstraße hat gehört, wie der Kran umgekippt ist: "Das hat sich angehört, als hätte eine Bombe eingeschlagen", sagt er. Eine Anwohnerin, die direkt an der Brücke wohnt, beschreibt die Geräusche als sehr lautes "Knarren": "Es ging aber ratzfatz." Der Kran, den das Bauunternehmen von einer Spezialfirma angemietet hatte, ist vollkommen zerstört worden. Der Schaden wird auf mehr als 100 000 Euro geschätzt. Zurzeit vermuten die Beteiligten, dass der Kran wegen eines technischen Defekts gekippt ist: Eigentlich hätte ein Notfallschalter den Kran, der bei dem Unfall per Fernsteuerung bedient wurde, abschalten müssen. Klarheit darüber, ob der Kran zum Beispiel überladen war, bringt erst das Gutachten. Laut UVB-Prokurist Fleischmann werden die Trümmer schon am heutigen Samstagmorgen weggeräumt. Er versichert, dass außer der großen Baumaschine nichts beschädigt worden sei - auch die schon fertigen Brückenpfeiler nicht. Wenn alles nach Plan verläuft, wird schon am Montag ein neuer Kran die Arbeit aufnehmen. Wolfgang Zerfaß, Fachgruppenleiter Brückenbau beim Landesbetrieb Mobilität (LBM), betont, dass seine Behörde nichts mit der weiteren Abwicklung zu tun habe. Solche Unfälle seien eine interne Angelegenheit der Baufirmen. Die rund 3,3 Millionen Euro teure Brücke soll trotz des Vorfalls nach den Herbstferien fertig werden. Es gebe keinen Grund, etwas an den vertraglich festgelegten Bauzeiten etwas zu verändern. Auch Fleischmann verspricht: "Der Bauzeitplan ist nicht gefährdet." Der Kranunfall war nicht der erste Vorfall während der Bauarbeiten an der der Wiltinger Brücke. Schon im vergangenen Oktober sind nach starken Niederschlägen Baumaschinen in die Saar gespült worden (der TV berichtete). Damals musste die Hilfsbrücke während der Bergung gesperrt werden. Diesmal bleibe die Hilfsbrücke die ganze Zeit offen, sagt Fleischmann.volksfreund.de/fotos

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