Brutzeln im Duett für die Kirchturmsanierung

Beuren · Rund 300 zahlende Gäste haben die Idee von Beurens Gemeindechef und Pfarrer unterstützt, die zum "Küchenduett mit Don Camillo und Peppone" einluden. Der Erlös ist für die Sanierung des Kirchturms bestimmt.

 Seite an Seite brutzeln Beurens Ortsbürgermeister Manfred Köhl (links) und Dechant Clemens Grünebach für das Mahl zugunsten der Beurener Kirchturmsanierung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Seite an Seite brutzeln Beurens Ortsbürgermeister Manfred Köhl (links) und Dechant Clemens Grünebach für das Mahl zugunsten der Beurener Kirchturmsanierung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Beuren. Der Riesenandrang lässt die Hektik der vergangenen Tage vergessen. Rund 300 Gäste sind der Einladung von "Don Camillo und Peppone", dem Köche-Traum-Team aus Beurens Ortsbürgermeister Manfred Köhl und Dechant Clemens Grünebach, gefolgt. Darunter auch etliche von außerhalb.
Sie wollen sich von den Kochkünsten des Gespanns überzeugen und ihren Teil zur Sanierung des Beurener Kirchturms beisteuern. Denn der Erlös des gemeinschaftlichen Essens ist für das rund 200 000 Euro teure Vorhaben bestimmt (der TV berichtete).
Um dem alle Erwartungen übertreffenden Ansturm gerecht zu werden, wurde zusätzlich zum großen Saal im Gemeindehaus ein zweiter hergerichtet.
Das filmreife "Küchenduett"- Köhl hat wie Vorbild Peppone ein rotes SPD-Parteibuch - war bereits zwei Tage zuvor angelaufen. Denn mit Rotkrautschnippeln und Kartoffelschälen musste frühzeitig begonnen werden. Und auch das Fleisch - Wildgulasch, alternativ Grillschinken mit hausgemachtem Kartoffelsalat - wurde samstags vorgegart. Ohne die Unterstützung vonseiten der Frauengemeinschaft und des Pfarrgemeinderates wäre das nicht zu schaffen gewesen, würdigte Grünebach, seit 2010 auch Beurens Pfarrer, die bereitwilligen Helfer. Köhl dankte den Sponsoren: den Jagdpächtern, dem Betreiber des Dorfladens, Bürgern und dem Arbeitgeber eines Beureners, der Nudeln und Gewürze beisteuerte.
Die Idee für das Benefizkochen entstand zufällig. Bei einer Veranstaltung hätten sie "über Gott und die Welt" gesprochen und festgestellt, "dass jeder von uns gern isst und kocht", erzählt Köhl.
Kochen sei für sie beide keine "ungewohnte Tätigkeit", versichert Grünebach, dass er oft und gern für Gäste kocht. Für sich alleine fehle ihm dafür die Zeit. Köhl hofft, dass ihr Duett mit beitragen wird, "dass der Hahn wieder kräht".
Schon im Sommer 2009 war er aus Sicherheitsgründen demontiert worden.
Ihre Gäste begrüßten die Initiative. Hermann Backes meinte schmunzelnd, es sei ganz "in Ordnung", sich mal von Gemeinde- und Dekanats-Chef bekochen zu lassen. Willi Reuter, wie Backes aus Beuren, fand die Aktion in jedem Fall besser als für den Kirchturm "betteln" zu gehen. "Die Idee ist gut - die hätte man schon früher haben können", sagte auch der Beurener Matthias Junk. Der große Andrang spreche ja für sich. Maria Olinger wollte als Bescheiderin die Nachbargemeinde unterstützen. Das sei eine Spitzen idee, sagte Ehemann Raimund Olinger, Bescheids Ortsbürgermeister. Allerdings werde sich Dechant Grünebach künftig sputen müssen. Denn es gebe viele Kirchtürme im Dekanat. Die Bescheider seien allerdings in einem guten Zustand.

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