Bürger machen mobil für ihre Stadt

Hermeskeil · Am 17. Juni will sich die Interessengemeinschaft "Wir für Hermeskeil" mit einer Vorstandswahl offiziell gründen. Eine erste Bürgerversammlung brachte nur eine magere Resonanz. Dennoch konnten die neuen Aktivisten einige Ideen aufgreifen.

 Vor einem großen Foto von Hermeskeil zeigen Ralf Justinger, Ronald Schmitt, Rita Justinger, Karin Etten, Heiko Knop und Gerhard Bier (von links), dass ihnen ihr Heimatort nicht egal ist. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Vor einem großen Foto von Hermeskeil zeigen Ralf Justinger, Ronald Schmitt, Rita Justinger, Karin Etten, Heiko Knop und Gerhard Bier (von links), dass ihnen ihr Heimatort nicht egal ist. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Sie haben sich über das soziale Netzwerk "Wer-kennt-wen" im Internet kennengelernt und sind jetzt fest entschlossen, Hermeskeil attraktiver zu gestalten. Am 17. Juni soll die Gründung der Interessengemeinschaft "Wir für Hermeskeil" um 18 Uhr im Lädchen am Krankenhaus vollzogen werden.
Sieben Interessenten kamen zu einer ersten Versammlung der bislang noch losen Gemeinschaft, die jedoch fest entschlossen ist, dem Stadtrat und dem Hochwald-Gewerbeverband (HGV) ernste Fragen zu stellen.
"Beim Kampf um unser Schwimmbad waren wir am Anfang drei und später 650", sagt der Sprecher der Gruppierung Heiko Knop. Damals sei man auch belächelt worden. Als Bürger dürfe doch jeder Entscheidungen hinterfragen.
Die Gruppe stört eine Menge, beispielsweise, dass es sonntagmittags nur an einer Tankstelle etwas zu trinken gibt oder die 20 Leerstände in der Fußgängerzone. "Wir wollen mit dem Stadtrat und dem HGV zusammenarbeiten", sagt Ralf Justinger. Geplant seien Infostände, an denen möglichst viele Bürger auf die Probleme aufmerksam werden sollen.
Das Geschäfte- und Gastronomiesterben soll gestoppt, und gerade für die Jugend die Stadt attraktiver gemacht werden, um einen Wegzug zu verhindern. Die Interessengemeinschaft will bei Arbeitskreisen mitmachen, beispielsweise für die Stadtwoche.
Ralf Justinger kritisiert aber auch seine Mitbürger: "Es wird sich viel beschwert, aber nur wenige wollen aktiv werden." Es gelte, die Leute wachzurütteln und den Teufelskreis von immer weniger Geschäften, weniger Kunden und noch weniger Geschäften zu durchbrechen.
Wichtiges Feld ist der Tourismus. "Die Urlauber werden nach Reinsfeld geschickt", beklagt Justinger. "Das Geld muss in Hermeskeil bleiben", fordert Ronald Schmitt. Die Leute müssen wieder lernen, dass es auch vor Ort vieles zu kaufen gibt.
"Wenn mal was Originelles organisiert wird, wie das Mülltonnenrennen der Yes Angels, bekommen die Leute Gegenwind zu spüren", bedauert Christoph Rosar. "Es fehlt schon im Kleinen, beispielsweise Ruhebänke am Donatusplatz für Busreisende", bemerkt Ronald Schmitt. Rudolf Meiss schlägt ein Schild "Geschäftsflächen zu vermieten" vor. Vera Reinhard, vor zwei Jahren aus Hessen nach Hermeskeil gezogen, sagt: "Nur mein Job hält mich noch hier." Doch Heiko Knop ist entschlossen: "Wir wollen kämpfen." doth
Extra

Die offizielle Gründung der Interessengemeinschaft "Wir für Hermeskeil" mit Vorstandswahl findet am 17. Juni um 18 Uhr im Lädchen am Krankenhaus statt. Bis eine Internetseite fertig ist, kann die Gruppe unter "Neues aus Hermeskeil" in Wer Kennt Wen (wkw) erreicht werden. Ralf Justinger ist unter Tel. 06503/9818807 und 0177/7333394 erreichbar. doth

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