Bürger spielen zentrale Rolle

Wie wird sich die Gemeinde Merzkirchen sowohl was die Infrastruktur betrifft als auch gesellschaftlich in den kommenden Jahren entwickeln? Mit dieser und anderen Fragen, vor allem aber mit den Antworten wollen sich Merzkirchens Bürger in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen und gemeinsam ein Dorferneuerungskonzept erarbeiten.

Merzkirchen. Der Begriff Dorferneuerung macht im Merzkirchener Gemeinderat schon länger die Runde. Konkret geht es darum, die Entwicklung der Großgemeinde im Hinblick auf Infrastruktur und Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Bereits in den 80er Jahren erarbeiteten die Merzkirchener deshalb ein Dorferneuerungskonzept, in dessen Mittelpunkt der Bau von Dorfplätzen ebenso stand wie die Sanierung privater Altbauten mit Hilfe von EU- und Landesfördermitteln. Nun wollen die Gemeinde und die von ihr im April beauftragte Dorfmoderatorin Rosa Vollmuth vom gleichnamigen Kanzemer Planungsbüro vor allem den gesellschaftlichen Bereich - Vereine, Nachbarschaftshilfe, Jugend- und Seniorenarbeit - ins Visier nehmen. Eine zentrale Rolle sollen dabei die Bürger spielen. Sie sollen nicht nur in Projekte eingebunden werden, die im Zusammenhang mit der Dorferneuerung stehen, sondern sich intensiv an der Entwicklung eines adäquaten Konzepts beteiligen. Vor diesem Hintergrund trafen sich rund 30 Einwohner aller sieben Ortsteile der Saargau-Gemeinde zu einer "Zukunftswerkstatt", wie die Veranstaltung im Merzkirchener Jugendheim überschrieben war. Ziel war, eine "Marschroute" für die kommenden Monate festzulegen. Eine Art Bestandsaufnahme sollte die Grundlage schaffen. In kleineren Gesprächskreisen wurde zunächst erarbeitet, in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht und was in den sieben Ortsteilen positiv auffällt. Kritiker bemängelten den aktuellen Zustand öffentlicher Plätze ebenso wie die mangelhafte Versorgung mit Breitband-Internetzugängen (DSL) und die schleppende Integration von Neubürgern. Eine positive Bewertung erhielten unter anderem die attraktiven Grünflächen sowie die vor einiger Zeit komplett renovierte Kapelle im Ortsteil Rommelfangen, aber auch das Vereinsleben in Dittlingen sowie die rege Beteiligung der Bürger von Kelsen an öffentlichen Bauvorhaben. Anders als ursprünglich geplant, kamen konkrete Projekte im Zusammenhang mit der Dorferneuerung bei der Veranstaltung im Jugendheim noch nicht zustande. Man wolle noch Rücksprache mit den Einwohnern halten, hieß es. "Den Leuten ist es wichtig, möglichst viele Bürger in die Sache einzubinden", erklärte Rosa Vollmuth im TV-Gespräch. Ein Termin für die nächste "Zukunftswerkstatt" steht noch nicht fest.

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