Saarburg. Das Leben auf dem Land hat viele Vorzüge: Natur, schöne Landschaften - und es ist nicht so hektisch wie in der Stadt. Nur die öffentlichen Verkehrsmittel lassen zu wünschen übrig. Der Bürgerbus will Abhilfe schaffen. Wege zum Einkaufen, zu Post und Bank oder zum Arzt sind oft weiter als in der Stadt. Und nicht jeder kann oder will immer mit dem Auto fahren. Der öffentliche Nahverkehr erreicht nicht ständig jedes Dorf oder ist vornehmlich auf Schülerverkehr ausgerichtet.
Genau dort setzt das Bürgerbusprojekt der Verbandsgemeinde Saarburg in Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsbörse im Mehrgenerationenhaus an. Es soll, getreu dem Motto, "Bürger fahren Bürger", ab heute Abhilfe schaffen.
In einer halbjährigen Testphase werden zunächst drei Linien bedient, die an den genannten Tagen außer feiertags fahren (siehe Extra).
Der Bürgerbus hat einen festen Fahrplan auf diesen drei Linien und fährt die regulären Bushaltestellen in den vorgenannten Orten an. Nach Möglichkeit werden pro Fahrtag vormittags eine Hinfahrt und nachmittags eine Rückfahrt angeboten. Pro Fahrt und Person müssen 2 Euro entrichtet werden, gleichgültig, an welcher Haltestelle man zusteigt. Die Fahrer des Bürgerbusses sind allesamt ehrenamtlich tätig. Sie "bewegen" im wahrsten Sinne des Wortes - sie zeigen Engagement für die Mitmenschen auf dem Land und für den öffentlichen Nahverkehr.
Als Fahrzeug dient ein komfortabler Kleinbus mit acht Fahrgastplätzen. Er ist überall dort im Einsatz, wo ein regulärer Linienverkehr nicht möglich oder wirtschaftlich nicht tragfähig ist.
Der Bürgerbus ergänzt den normalen Linien- beziehungsweise Mietwagenverkehr. Er fährt vor allem im Nahbereich und verbindet die Dörfer innerhalb der Verbandsgemeinde mit dem Mittelzentrum Saarburg.
Bürgermeister Leo Lauer zeigte sich froh über den Start des Bürgerbusses: "Mobilität ist wichtig für die Zukunft unseres ländlichen Raumes. Die Menschen werden älter und müssen mobil bleiben. Der Bürgerbus verbessert die Lebensqualität in den Dörfern unserer Verbandsgemeinde und steigert gleichzeitig die Attraktivität des Mittelzentrums Saarburg. Darüber hinaus zeigen die Fahrer tagtäglich, wie sinnvoll ehrenamtliches Engagement für die Mitmenschen ist."
Die halbjährige Testphase des Bürgerbusses wird durch die Europäische Union im Rahmen eines Leader-Projektes der Lokalen AktionsGruppe Moselfranken bezuschusst. Die Testphase soll zeigen, ob der Bürgerbus von den Kunden hinreichend angenommen wird und ob das Angebot organisatorisch zu bewerkstelligen ist.
Bei positivem Ausgang des Testbetriebs will die Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg dann ein eigenes Neufahrzeug anschaffen, womit das Bürgerbuskonzept auf eine möglichst flächendeckende Linienführung ausgeweitet werden soll. red
Weitere Informationen gibt es unter Telefon 06581/81-111. Unter dieser Nummer können sich Interessenten auch den Fahrplan zuschicken lassen. Für den Bürgerbus werden noch weitere ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen gesucht. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich an die Ehrenamtsbörse unter Telefon 06581/2336 wenden.Extra

Linie 1 (immer montags): Ayl - Biebelhausen - Schoden - Ockfen - Irsch - Beurig - Saarburg - Staadt - Krutweiler - Saarburg (erstmals ab 7. November, dann wieder am 14. und 21. November, usw.) Linie 2 (immer mittwochs): Kastel - Freudenburg - Kirf - Meurich - Kelsen - Portz - Saarburg (erstmals ab 9. November, dann wieder am 16. und 23. November, usw.) Linie 3 (immer donnerstags): Dittlingen - Südlingen - Helfant - Wehr - Palzem - Kreuzweiler - Dilmar - Rommelfangen - Körrig - Kahren - Saarburg (erstmals ab 10. November, dann wieder am 17. und 24. November, usw.) red