"Bundeswehr muss bleiben"

HERMESKEIL. Die im Hermeskeiler Stadtrat beschlossene Resolution zur Erhaltung des Bundeswehrstandortes, sollte durch Unterschriften der Bürger untermauert werden, forderte Udo Moser (Bürger für Bürger). Er stieß mit diesem Vorschlag in allen Fraktionen auf Zustimmung. Für die Errichtung eines Krematoriums gibt der Stadtrat grünes Licht.

"Die Bundeswehr ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil des öffentlichen Lebens in Hermeskeil. Deshalb appellieren der Verbandsgemeinderat und der Stadtrat Hermeskeil an die Verantwortlichen in Bundestag und -regierung, bei den weiteren Planungen im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform den Bundeswehrstandort Hermeskeil zu erhalten", so heißt es unter anderem in der im Stadtrat beschlossen Resolution. Die zentrale Lage im westlichen Rheinland-Pfalz, mit seiner guten Verkehrsanbindung und Nähe zum Flugplatz Hahn, spreche für den Standort Hermeskeil. Insbesondere der Schießstand sei bei vielen Bundeswehreinheiten sehr beliebt, da dort im Unterschied zu anderen Übungsplätzen keine Lärmbelästigungen in der Umgebung spürbar würden und insofern keine Beschränkungen auferlegt seien. Deutlich wird in dem Schreiben auch, dass der eventuelle Abzug der Militäreinheit für das Mittelzentrum Hermeskeil einen wirtschaftlichen Genickbruch bedeuten könnte. "Uns ist noch keine realistische Folgenutzung eingefallen", sagte Bürgermeister Michael Hülpes. "Die Bundeswehr muss bleiben." Um den Entscheidungsträgern deutlich zu machen, wie wichtig der Bundeswehrstandort für die Stadt ist, stieß der Vorschlag von Udo Moser (BfB), eine Unterschriftenaktion zu starten, auf einhellige Zustimmung im Rat. "Unsere Resolution sollte sich von den garantiert anderen ebenfalls eintreffenden Resolutionen unterscheiden. Sie sollte Aufmerksamkeit erregen und deutlich machen, dass auch die Bürger mit Herzblut hinter dem Bundeswehrstandort stehen", forderte Moser. Die Unterschriftenaktion soll möglichst bald starten. Um das Sterben ging es in dem Tagesordnungspunkt "Bau eines Krematoriums". "Die Zahl der Urnenbestattungen hat in der Stadt Hermeskeil stark zugenommen. Die Urnenwand auf dem städtischen Hauptfriedhof Martinusstraße wurde innerhalb kürzester Zeit zu 25 Prozent belegt", sagte Stadtbürgermeisterin Ilona König. Ein Investor bekunde starkes Interesse. Im Gespräch sei jetzt das Grundstück hinter Möbel Schuh, im Industrie- und Gewerbepark Grafenwald. "In Kürze soll eine Bauvoranfrage zu diesem Standort vorgelegt werden", so König. Doch die Stadt Hermeskeil sei auch unabhängig von diesem Investor für andere Erbauer eines Krematoriums wegen seiner verkehrsgünstigen Lage interessant. Bis auf eine Enthaltung fassten alle Ratsmitglieder, ohne vorherige Diskussion, den Grundsatzbeschluss, dass in Hermeskeil ein Krematorium errichtet werden kann. "Über das Grundstück, auf dem gebaut werden soll, muss allerdings noch gesprochen werden", forderte eine Stimme aus den Reihen der SPD. Zukunftsweisend ist die im Stadtrat nochmals explizit vorgestellte "Werkstatt Innenstadt", ein landesweiter Projektwettbewerb, bei dem Hermeskeil nach bisherigem Stand gute Chancen hat, die Nase weit vorn zu haben. Beim ersten Preis winken 300 000 und bei Platz zwei 250 000 Euro für den Stadtsäckel. Platz drei ist mit 20 000 Euro honoriert. Hermeskeil hat - verstärkt durch die immer größere Zahl älterer Mitbürger - das Thema "altengerechte Stadt" schon früh erörtert und beabsichtigt nun, den Ansatz hin zu einer generationengerechten Innenstadt zu vertiefen und gezielt auszubauen. Die eingereichten Vorschläge zu einem "Rendezvouz der Generationen in Hermeskeil" reichen von einer fußgängerfreundlicheren Gestaltung des Innenstadtrings bis hin zu der Schaffung attraktiver Treffpunkte für alle Generationen. Zu einem Vortrag über das Vorhaben lädt die Stadt für Dienstag, 14. September, 19.30 Uhr, in die Hochwaldhalle ein. Weitere Informationen zu dem generationengerechten Projekt gibt es unter www.werkstatt-innenstadt.de

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