Restaurierung Die Burg zeigt sich wieder ohne Gerüst

Saarburg · Das Denkmal an der Saar wurde aufgehübscht: Saarburgs Wahrzeichen hat eine Verjüngungskur hinter sich. Nun soll es mit diversen Maßnahmen für Besucher noch interessanter werden.

 Die Saarburg gehört zu den ältesten Burgen der Region. Graf Siegfried von Luxemburg hat sie vor 964 erbaut. Die hellgefärbten Mauern sind saniert. Vorne links ist ein  Teil zu sehen, der noch nicht saniert ist.

Die Saarburg gehört zu den ältesten Burgen der Region. Graf Siegfried von Luxemburg hat sie vor 964 erbaut. Die hellgefärbten Mauern sind saniert. Vorne links ist ein Teil zu sehen, der noch nicht saniert ist.

Foto: Maier/Marion Maier

Lange Zeit präsentierte sie sich in Teilen verhüllt. Nun zeigt sie sich wieder komplett frei und in ganzer Pracht: die Burgruine von Saarburg. Zuletzt war der Turm, der sogenannte Bergfried, eingerüstet. Er wurde – wie die meisten Teile des Gemäuers – grundlegend saniert.

Das Alter hat den Burgmauern kräftig zugesetzt, schließlich reichen die Anfänge des Denkmals ins zehnte Jahrhundert zurück. Einzelne Steine waren zerbröselt oder herausgefallen, wie Stadtsprecherin Sandra Gehlen schildert. In Teilen waren die Mauern sogar einsturzgefährdet. Sie wurden wieder vervollständigt und ihre Fugen erneuert. Die Sanierungsarbeiten, die 2004 begonnen haben, erfolgten Schritt für Schritt, je nach Dringlichkeit. 2010 wurde laut Gehlen ein Konzept erstellt.

 Da war der Bergfried noch eingerüstet. Das Bild ist im Februar 2021 entstanden.

Da war der Bergfried noch eingerüstet. Das Bild ist im Februar 2021 entstanden.

Foto: Maier/Marion Maier

So wurde zunächst die nordöstliche Vorburg instandgesetzt, dann folgten der Südostturm, der frühere Bergfried, die Umfassungsmauern und das Kurfürstenhaus. Stadtbürgermeister Jürgen Dixius stellt fest: „Momentan sind alle Mauern stabil. Weiter saniert wird erst, wenn es erforderlich ist und weitere Mittel zur Verfügung stehen.“ Das Wahrzeichen zu erhalten sei eine Daueraufgabe für die Stadt.

Der Architekt Franz Niespor und die Bauforscherin Jutta Hundhausen haben das Projekt begleitet. 2,7 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Fast zwei Millionen Euro sind an Zuschüssen geflossen, und zwar aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes, aus Denkmalpflegemitteln des Landes, aus Leader-Mitteln und vom Kreis. Die Stadt Saarburg hat 700 000 Euro gezahlt.

Doch Saarburgs Wahrzeichen soll nicht nur saniert werden. Gäste sollen auch mehr von einem Besuch auf dem Burgberg haben und zumindest Teile barrierefrei erreichen können. So ist ein 12,5 Meter hoher Aufzug geplant. Zudem wird an einem touristischen Konzept gearbeitet.

Laut Sandra Gehlen sollen Informationsschilder und ein Tastmodell für Blinde aufgestellt werden. Auch Marketingprodukte seien in Planung. Bereits bestehende Angebote wie eine Audiotour oder die Augmented-Reality-App Argo, die es ermöglicht, Denkmäler per Smartphone oder Tablet virtuell in einem anderen Jahrhundert wieder auferstehen zu lassen, sollen dabei miteinbezogen werden.

 Burg mit Boot: Das Saarburger Wahrzeichen ist eine Augenweide.

Burg mit Boot: Das Saarburger Wahrzeichen ist eine Augenweide.

Foto: Maier/Marion Maier

Weitere Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro sind für diese und andere Vorhaben eingeplant. Rund eine Million Euro davon werden mit Denkmalschutzmitteln des Landes finanziert.

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