Busbegleitung für Grimburger Kinder bleibt

Der Zweckverband der Kindertagesstätte Gusenburg-Grimburg hält an der bestehenden Regelung fest. Die Erzieherinnen der Gusenburger Einrichtung werden sich weiterhin mit in den Bus setzen, um die Grimburger Kinder auf ihrem Weg zu begleiten. Vom früheren Streit über dieses Thema ist das Gremium mittlerweile aber weit entfernt.

 Im Drei-Könige-Kindergarten wird mehr Platz für Kinder unter drei Jahre geschaffen.TV-Foto: Axel Munsteiner

Im Drei-Könige-Kindergarten wird mehr Platz für Kinder unter drei Jahre geschaffen.TV-Foto: Axel Munsteiner

Gusenburg/Grimburg. (ax) Dass ein Kindergarten über Monate hinweg in die Schlagzeilen gerät, ist selten. Doch beim Drei-Könige-Kindergarten Gusenburg/Grimburg war das vor einigen Jahren der Fall. Grimburgs Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber, damals noch Vorsteher des Zweckverbands, hatte 2004 die Erzieherinnen angewiesen, dass sie die Grimburger Kinder morgens auf der Busfahrt nach Gusenburg und mittags wieder zurück begleiten müssen. Diese Entscheidung hatte zu lang anhaltenden Streitigkeiten - unter anderem mit der Nachbargemeinde Gusenburg - geführt (der TV berichtete mehrfach). Die Frage, ob die Busbegleitung zu den pädagogischen Aufgaben des Personals gehört, und wer diesen Teil ihrer Arbeitszeit bezahlt, hatte nicht nur das Kreis- und das Landesjugendamt beschäftigt. Es gab sogar mehrere juristische Auseinandersetzungen, in denen Weber - von Beruf Anwalt - Recht bekam.

Die hohen Wellen um die Busbegleitung sind längst verebbt, der Betrieb in der Kindertagesstätte, die derzeit von 40 Gusenburger und acht Grimburger Kindern besucht wird, läuft mittlerweile wieder in "ruhigem Fahrwasser", wie Leiterin Annette Jungbluth betont.

Unverändert ist es aber so, dass die Erzieherinnen mit im Bus sitzen. Eine Regelung, die landesweit einzigartig ist, wie der neue Vorsteher, Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen, in der jüngsten Zweckverbandssitzung sagte. Weil Kreis- und Landesjugendamt bei ihm "Änderungsbedarf" angemeldet hätten, wollte Barthen mit dem Gremium über mögliche Alternativlösungen - etwa den Einsatz von externen Kräften oder von Eltern - diskutieren. Ganz deutlich wurde aber, dass es Barthen bei diesem "heiklen Thema" nicht darum ging, einen neuen Streit heraufzubeschwören, sondern einen Konsens zu suchen.

Es blieb im Gremium auch bei einer sachlichen Debatte, die ein klares Ergebnis brachte. Weber, der nun stellvertretender Vorsteher ist, machte deutlich, dass er weiterhin für die Busbegleitung durch das Personal eintrete. "Uns kann niemand dazu zwingen, daran etwas zu ändern. Vielleicht sollte man auch einfach mal eine gängige Praxis akzeptieren". Eine wichtige Rolle spielte aber auch die Aussage von Beate Latz-Georgi: "Alle Grimburger Eltern würden sich wünschen, dass die Busbegleitung wie bisher läuft". Der Gusenburger Verteter Marco Weber betonte daraufhin, "dass wir das schlecht ablehnen können, wenn die Grimburger das so wollen". Barthen hatte bereits zuvor klar gemacht, "dass ich das Ergebnis der Diskussion natürlich akzeptiere". Daher einigte sich der Zweckverband einstimmig darauf, die Busbegleitung durch das Personal beizubehalten.

Darüber hinaus stellte das Gremium die Weichen für Umbauarbeiten in der Kindertagesstätte. Sie hängen damit zusammen, dass sechs weitere Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden sollen und dafür eine zweite Gruppe für die Aufnahme von jüngeren Kindern geöffnet wird. Es wird mit Kosten von circa 73 000 Euro gerechnet, von denen aber 53 000 Euro durch Zuschüsse von Land und Kreis abgedeckt sind.

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