Carmina Burana in der Tawern Arena

TAWERN. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Nach dem neu erschlossenen Baugebiet "In der Acht" und dem geplanten Ferienpark bringt sich Tawern mit einem weiteren ehrgeizigen Projekt ins Gespräch: In der "TawernArena" sollen ab Sommer 2006 Konzerte, Sport- und andere Veranstaltungen über die Bühne gehen.

Tawerns Ortsbürgermeister Josef Weirich strahlt und macht aus seinem Stolz keinen Hehl: "Dass wir die ,TawernArena' jetzt tatsächlich in trockene Tücher gebracht haben, freut mich ganz besonders. Ich bin davon überzeugt, dass diese neue Halle eine perfekte Ergänzung zum geplanten Ferienpark darstellt und eine zusätzliche Attraktion für zahlreiche auswärtige Besucher wird." Beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der agile Bürgermeister mit dem Plazet des Gemeinderates in diesen Tagen ein millionenschweres Projekt auf den Weg gebracht. So soll auf dem rund drei Hektar großen Gelände einer ehemaligen Baufirma im Industriepark Tawern in knapp zwei Jahren eine attraktive Veranstaltungshalle nach modernen Architektur-Richtlinien entstehen. Mit den Erdarbeiten ist in diesen Tagen begonnen worden. Als Investor für den Bau der auf 11,7 Millionen Euro geschätzten Halle tritt nach Auskunft Weirichs der Projektentwickler "Trug-Consulting" Gütersloh auf. 10,4 Millionen Euro wird "Trug" übernehmen, 1,3 Millionen Euro bleiben bei der Gemeinde Tawern. "Natürlich hat die Investition für Diskussionen im Gemeinderat gesorgt", sagt Weirich. So habe es auch kein eindeutiges Votum gegeben. Elf Gemeinderatsmitglieder stimmten pro Arena, fünf dagegen. Weirich: "Sie sind der Ansicht, der Bau sei eine Nummer zu groß für Tawern." Groß ist das Projekt auch in anderer Hinsicht: So sollen unter dem Dach der "TawernArena" bei bestuhlten Veranstaltungen bis zu 3500 Besucher Platz finden. Konzipiert ist die "TawernArena" im Stil eines Amphitheaters mit aufsteigenden, sich gegenüberliegenden Zuschauerrängen. Von allen Seiten soll freie Sicht auf die 20 mal acht Meter große Bühne sein. Große Glasfronten, die nach Bedarf im Handumdrehen abzudunkeln sind, verspricht der Kölner Architekt Klaus-Peter Zenturio. Einen ähnlichen Bau hat der 47-Jährige vor zwei Jahren am Stadtrand von Lübeck realisiert. Den hat sich Norddeutschland-Fan Weirich angesehen und setzt für die TawernArena auf ein ähnliches Programm: "Wir wollen Rock- und Klassik-Künstler herholen. Kontakte mit hiesigen und überregionalen Agenturen sind geknüpft. Die Halle soll aber auch für Sportereignisse genutzt werden." Platz für das gewagte Projekt sieht Weirich im doppelten Sinne. Mit dem leer stehenden Gelände im Industriepark sei ein idealer Standort gefunden, selbst das Parkplatz-Problem sei schon heute gelöst. "Mit den Möglichkeiten am Sportzentrum und entlang der Wawerner Straße können wir rund 500 Stellplätze bieten." Inhaltlichen Bedarf macht Weirich vor allem im Zusammenspiel mit dem geplanten Ferienpark aus. "Diese Anlage, die auf den Fellericher Höhen entstehen wird, rechtfertigt den Bau eines neuen Kulturzentrums. Wir wollen den Feriengästen über die Erholung hinaus etwas bieten." Konkrete Namen, die sich in der TawernArena ein Stelldichein geben sollen, hält der Gemeindechef zurück. "Wir sind noch in den Verhandlungen. Alles gestaltet sich jedoch sehr positiv." Die Premieren-Rakete allerdings lässt Weirich schon jetzt voller Vorfreude steigen: "Für die Eröffnungs-Veranstaltung am 10. Juli 2006 sind der Prager Bohemian-Chor und die Tschechischen Nationalphilharmoniker verpflichtet. Sie bringen Karl Orffs Carmina Burana." Über Möglichkeiten des Kartenvorverkaufs wird der TV in den kommenden Tagen berichten.

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