CDU setzt wieder auf Bernhard Kaster

Trier/Konz · Mit 93,5 Prozent der Stimmen haben die Delegierten der CDU aus Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg Bernhard Kaster zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2013 gewählt. Kaster erhielt am Mittwochabend im Kloster Karthaus 86 Stimmen; sechs waren gegen ihn.

 Der Stargast und der Kandidat: Richard Schmitt (links), Trierer Olympiasieger im Ruder-Achter, besucht Bernhard Kaster und die CDU in Konz. TV-Foto: Jörg Pistorius

Der Stargast und der Kandidat: Richard Schmitt (links), Trierer Olympiasieger im Ruder-Achter, besucht Bernhard Kaster und die CDU in Konz. TV-Foto: Jörg Pistorius

Trier/Konz. Bernhard Kaster ist kein Freund harter Attacken und verbaler Provokationen in Richtung des politischen Mitbewerbers. Die sind an diesem Abend in Konz aber auch gar nicht nötig. Der Saal im Kloster Karthaus ist voll mit Christdemokraten.Bundestagswahl 2013


Sie alle hoffen, dass er 2013 wieder das Direktmandat im Wahlkreis 204 holt. Interne Gegenkandidaten gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Personaldebatte. In einem solchen Szenario wäre eine harte Kampfrede wohl unterhaltsam, notwendig ist sie nicht. Deshalb bleibt Kaster leise und freundlich - auch zur Konkurrenz. Kein Wort über Kurt Becks ruckartigen Rückzug vom Amt des Ministerpräsidenten, kein Wort über die Sozialdemokratin Katarina Barley, die Kasters direkte Konkurrentin im Rennen um das Direktmandat sein wird. Auch Malu Dreyer, die Trierer SPD-Chefin und künftige Ministerpräsidentin, muss lediglich eine kleine Spitze aushalten.
"Es soll sich doch bitte niemand einbilden, dass es mit der Verkehrsinfrastruktur in der Region Trier nach dem Wechsel von Beck auf Dreyer besser wird", sagt Kaster und wird dabei doch eine Nuance lauter. "Beide haben hier keine Akzente gesetzt."
Der Akzent, den Kaster gerne setzen oder zumindest gesetzt sehen möchte, ist der Moselaufstieg. Dessen Abmoderation durch die rot-grüne Landesregierung sei eine "Sünde an dieser Region". Es ist der einzige klare Vorwurf in Kasters kurzer Rede, deren Hauptteil aus Erfolgsmeldungen besteht. Die Stärkung des Wasser- und Schifffahrtsamts Trier, der Ausbau der Wehrtechnischen Dienststelle 41 in Trier-Kürenz für mehr als 55 Millionen Euro und die Realisierung der Ortsumgehung Konz-Könen, die Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer Kaster in den Weihnachtstagen 2011 um 22 Uhr per Handy angekündigt hat, prägen die Ausführungen.
Dramatisch wird es an diesem Abend in Konz nur einmal. Während die Stimmen der Delegierten ausgezählt werden, zeigt die Leinwand noch einmal die Goldfahrt des deutschen Ruder-Achters bei Olympia. Die Zieleinfahrt bejubeln die Delegierten, als sei es eine Live-Übertragung. Schließlich sitzt der Trierer Ruderer Richard Schmitt in ihrer Mitte. Bernhard Kaster hat ihn eingeladen. Nein, er sei kein Mitglied der CDU, verrät Schmitt am Rande der Veranstaltung. In seinem kurzen Gespräch mit Kaster bleibt die Politik draußen vor der Tür und weicht dem harten Rudersport. Schmitt hat sein Rennen gewonnen - das von Bernhard Kaster hat begonnen. jpExtra

Jeder im Trierischen Volksfreunde vorgestellte Bundestagskandidat wird gebeten, spontan drei vorgegebene Sätze zu vervollständigen. Bernhard Kaster machte sofort mit und zögerte bei keiner Antwort. Die Zusammenarbeit mit Bundeskanzler Peer Steinbrück (SPD) wird für mich ... Bernhard Kaster: "… nicht Wirklichkeit werden." Mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer will ich in Rheinland-Pfalz ... Kaster: "… im Interesse der Region gut zusammenarbeiten, solange sie dieses Amt innehat." Der nächste Trierer Oberbürgermeister muss aus der CDU kommen, weil ... Kaster: "… es eine Vielzahl wichtiger Themen gibt, die zu lange liegen geblieben sind."Extra

Bernhard Kaster wurde am 1. November 55 Jahre alt. Er ist seit 29 Jahren mit seiner Frau Isabell verheiratet und hat zwei Töchter. 1989 zog der Diplom-Verwaltungswirt in den Trierer Stadtrat ein. 1997 gewann er die Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land. jp

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