Chor der besonderen Art

KASEL/FARSCHWEILER/HERL. Als sich vor 25 Jahren eine kleine Gruppe von Frauen und Männern zusammenfand, um mit ihrem Gesang einen Gottesdienst zu gestalten, konnte niemand ahnen, dass sich der harmonische Klangkörper bis in die heutige Zeit erhalten würde.

 Der Singkreis Kasel/Farschweiler/Herl freut sich über jedes neue Mitglied in seinen Reihen.Foto: Dietmar Scherf

Der Singkreis Kasel/Farschweiler/Herl freut sich über jedes neue Mitglied in seinen Reihen.Foto: Dietmar Scherf

Der "Singkreis Kasel/Farschweiler/Herl" hat sich, obwohl die Gründungsmitglieder etwas älter geworden sind, bestens gehalten und sich in den zweieinhalb Jahrzehnten immer wieder behauptet. "Schon oft haben wir versucht, einen neuen Namen für unseren Chor zu kreieren", erzählt Paul Neuman, "doch wir sind immer wieder zur Bezeichnung ‚Singkreis' zurückgekehrt." Die derzeit 25 Frauen und Männer wollen sich nicht als Verein sehen und haben deshalb auch keinen Vorsitzenden oder Vorstand. Alle anstehenden Ereignisse werden zusammen und demokratisch entschieden. Die Koordination von Proben und Auftritten liegt in den Händen von Lisa und Paul Neumann sowie dem jetzigen musikalischen Leiter Manfred Huberty aus Mertesdorf.Es begann im Mai 1980

"Mit unseren gesanglichen Aktivitäten begannen wir im Mai 1980", erzählt Paul Neumann. Damals bereitete der Jugendring Kasel einen Gottesdienst vor, bei dem gesungen werden sollte. Neumann als Vorsitzender des Jugendringes bat den damaligen Kaplan Heinz-Günter Schöttler, der sich für die Jugendarbeit engagierte, die Lieder mit den Sängern einzuüben. Sowohl dem Kaplan als auch den Mitgliedern des Singkreises bereitete diese Art der Zusammenarbeit viel Freude. Dies sollte der Anfang sein für ein langes gemeinsames Wirken. 20 Jahre lang dirigierte Kaplan Schöttler - er hatte zwischenzeitlich seine Doktorarbeit geschrieben und seine Professur beim Priesterseminar in Trier erarbeitet - die Kaseler Gesangsgruppe. Die Kontakte nach Farschweiler und Herl entstanden, als der Priester auch dort die Gottesdienste zelebrierte. Vor fünf Jahren hat Professor Schöttler neue Aufgaben in Bamberg übernommen. Jährlich trifft sich der Singkreis allerdings mit dem ehemaligen Dirigenten und hält ständig Kontakt. Lisa Neumann: "In seiner letzten Mail teilte er mit, dass er in Bamberg einen neuen ‚Wald- und Wiesenchor' gegründet hat." Einen neuen musikalischen Leiter für die Sängerinnen und Sänger, die mittlerweile von Gleichgesinnten aus Mertesdorf und Ehrang unterstützt werden, zu finden, gestaltete sich schwierig. Mit Manfred Huberty ist es vor drei Jahren gelungen, neue und frische Ideen in die Gruppe zu bringen. "Neben dem klassischen geistlichen Liedgut wollen wir künftig auch Gospels singen und mit der leichten Muse auch eine ganz andere Richtung einschlagen", sagt er. Bei den alle 14 Tage stattfindenden Proben und Auftritten, die sich nicht nur auf die Gottesdienstgestaltung beschränken, sondern das örtliche Vereinsleben bereichern, ist nicht nur Gesang ein gemeinsames Ziel. In der angenehmen und lebhaften Gemeinschaft mit ihrem ausgeprägten Zusammengehörigkeitsgefühl stehen das gute Miteinander und die gesellschaftlichen Kontakte im Vordergrund. Zu gemeinsamen Fahrten oder Probetagen werden deshalb auch die Familienangehörigen eingeladen.

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