Citybus-Konzept findet Anklang

Ein Citybus für Saarburg, der die Stadtteile mit der Innenstadt und anderen wichtigen Orten der Stadt verbindet? Ob das ein Konzept ist, das in Saarburg Zukunft hätte, erforschen gerade Studenten der Uni Trier. Nun präsentieren sie erste Ergebnisse der Befragung.

 Laut Uni-Studie würden 68 Prozent der befragten 72 Haushalte und 35 Passanten einen Citybus benutzen, auch wenn sie ein Auto zur Verfügung hätten. Foto: dpa

Laut Uni-Studie würden 68 Prozent der befragten 72 Haushalte und 35 Passanten einen Citybus benutzen, auch wenn sie ein Auto zur Verfügung hätten. Foto: dpa

Saarburg. Ein Bus, der die Stadtteile mit der Innenstadt und somit mit den wichtigsten Zielen wie Geschäften, Krankenhaus oder Verwaltung verbindet: Hat das für Saarburg Potenzial? Das versuchen gerade Studenten der Uni Trier herauszufinden. Im Sommer waren sie bereits auf Befragungstour in Saarburg (der TV berichtete). Jetzt liegen erste Ergebnisse der Befragung von 72 Haushalten und 35 Passanten vor.

Die Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) würden den Bus benutzen, auch wenn sie ein Auto zur Verfügung hätten. "Offen gestanden haben wir eine solch hohe Zahl nicht erwartet", sagt Susan Menges von der Forschungsgruppe. "Das liegt wohl daran, dass es in Saarburg eine sehr dynamische und offene Bevölkerung gibt." 72 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich für Saarburg ein sogenanntes Trampbus-System vorstellen könnten. Diese Busse halten auf Zuruf an und lassen die Menschen dort ein- und aussteigen, wo sie es möchten. Sie unterscheiden sich von Linienbussen, die feste Haltestellen anfahren.

Die Befragten wünschen sich darüber hinaus Einstiegspunkte, die im Durchschnitt nicht mehr als 500 Meter voneinander entfernt liegen und etwa alle halbe Stunde angefahren werden. Zwischen ein und zwei Euro würden die meisten für den Bus zahlen.

Die Möglichkeiten: "Unsere Optimallösung wäre ein Trampbus-System", sagt Menges. Der Vorteil: Es wäre gegenüber einem Linienbus deutlich günstiger. "Es würde beispielsweise ein roter Fleck am Boden als Markierung eines Haltepunktes reichen", erzählt die Studentin. Um zu wissen, welche Routen in welcher Taktung möglich sind, werden zwei aus der Gruppe demnächst den Praxistest machen und mit einem Sprinter Strecken zwischen Innenstadt und Stadtteilen abfahren. Wie teuer ein Citybus wäre, könne man noch nicht sagen, sagt Menges. Sie arbeiten aber daran, möglichst kostengünstige Konzepte zu präsentieren. Es hängt auch davon ab, ob nur ein Bus fährt, ob er halbstündlich oder stündlich fährt und welche Ausstattung er hat. Die Überlegungen der Wissenschaftler reichen bis hin zu einer Kombination aus Personen- und Güterverkehr, wie es sie in Finnland unter dem Namen "Matkahuolto" gibt: In den dünn besiedelten Gebieten dort werden Pakete oder Ähnliches mit den Personenbussen transportiert - der Personenverkehr finanziert sich durch den Warentransport.

Das Konzept: Bis Februar wollen die Studenten die Überlegungen in Saarburg in ein gebündeltes Konzept packen. "Wir versuchen, mehrere realistische Lösungen mit mehreren Routen und Taktungen auszuarbeiten." Diese wollen sie anschließend dem Stadtrat vorstellen. Menges: "Die Entscheidung, ob und welches Konzept umgesetzt wird, hat dann die Stadt zu treffen." ExtraDie Lehrforschungsgruppe aus dem Bereich Raumentwicklung/Landesplanung gehört zum Fach Humangeographie an der Uni Trier. Die Gruppe umfasst rund 15 Studenten. Seit Beginn des Sommersemesters im April beschäftigen sie sich in ihrem einjährigen Lehrforschungsprojekt mit der Entwicklung des Citybus-Konzepts für Saarburg. (jka)

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