Concordia-Urgestein legt Taktstock nieder

Konz · Ehrenmitglied, Musiker seit 1934, Ausbilder von Generationen von Instrumentalisten in verschiedenen Vereinen - die Lebensbilanz von Ferdinand Wecker ist beeindruckend. Dafür wurde ihm jetzt vom Musikverein Concordia Konz gedankt. Diesem Verein gehört der Jubilar seit 80 Jahren an.

 Eins, zwei, drei, vier: Ferdinand Wecker dirigiert zum letzten Mal seine Musiker vom Verein Concordia Konz. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Eins, zwei, drei, vier: Ferdinand Wecker dirigiert zum letzten Mal seine Musiker vom Verein Concordia Konz. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Konz. Manfred Wischnewski, Beigeordneter der Stadt, fasst die Würdigung des Ehrenmitgliedes und früheren Dirigenten des Musikvereins Concordia, Ferdinand Wecker, in einem Satz zusammen: "Hier steht eine musikalische Instanz der Stadt Konz." Und er rechnet vor: "Das müssten an die tausend Konzerte gewesen sein."Hunderte Musiker ausgebildet


Die Probenabende gehen in die Abertausende. Noch einmal leitet das Ehrenmitglied seine Musiker und singt sogar "Schwarzbraun ist die Haselnuss" mit erstaunlich fester Stimme. Kein Wunder, denn er ist bis heute ein sportlicher Typ, der sich fit hält.
Hunderte Musiker hat er ausgebildet. Elf davon, zwischen 28 und 52 Jahre alt, spielen aktuell immer noch bei der Concordia.
"Ich war immer Volksmusiker", verrät Wecker dem TV. Mit zehn Jahren trat er in einen Fanfarenzug ein. "Das war bei der Hitlerjugend. Da mache ich keinen Hehl draus", ist der Musiker ganz offen. "Damals mussten wir Aufmärsche begleiten oder bei politischen Versammlungen spielen", erinnert sich Wecker. 1936 trat er in die Concordia ein, spielte verschiedene Instrumente und schaffte es bis ans Dirigentenpult. Aber nicht nur hier wird er Orchesterleiter, sondern auch in Nittel (1960-1967), Wellen (1962-1965), Tawern (1963-1993) und darüber hinaus auch in verschiedenen Orchestern seines Arbeitgebers, der Bundespost. Hier war er in einer Big Band auch Tanzmusiker und spielte in einer Combo.
"Als die Rockmusik aufkam, war das für mich ein Schock", gesteht der leidenschaftliche Volksmusiker. Auch von Transkriptionen für Blasmusik von neuen Stücken hält er nicht viel: "Das klingt alles nicht so wie echte Blasmusik." Die älteren Leute im Publikum wollen halt ihre Musik hören, findet das Concordia-Urgestein. Die Jugend sei mehr für die moderneren Sachen. Da müssen ältere und jüngere Musiker halt zusammenfinden.
Den Elan und die Begeisterung des Jubilars findet der Vorsitzende des Kreismusikverbandes, Erwin Berens, bewundernswert: "Die Musik war ein Leben lang ihr treuer Begleiter." Im Namen des Orchesters bedankte sich Vorsitzender Michael Andres mit einer Urkunde: "Viele haben ihr Instrument in Ferdis Keller gelernt." Er sei das Rückgrat und ein Lotse vieler Vereine gewesen. Jetzt gehe der Lotse von Bord.
Zum Abschied hat Ferdinand Wecker nur einen Wunsch: "Die Concordia muss weiter aufgebaut und die Jugend für die Musik gewonnen werden."

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