Coronavirus Keine neuen Infektionen im Keller Seniorenzentrum

Kell am See · Seit sechs Tagen keine neuen Corona-Fälle meldet Michael Pauken, Leiter des Keller Seniorenzentrums. Eine infizierte Seniorin ist vorletzte Woche im Krankenhaus gestorben. Pauken weiß nun, wie sich das Virus intern verbreitet hat.

 Einige Bewohner und Mitarbeiter des Seniorenzentrums in Kell am See sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuletzt gab es keine neuen Fälle mehr.

Einige Bewohner und Mitarbeiter des Seniorenzentrums in Kell am See sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuletzt gab es keine neuen Fälle mehr.

Foto: Florian Blaes

Michael Pauken, Leiter des DRK-Seniorenzentrums Kell am See, ist erleichtert. Laut den Tests der 60 Bewohner und rund 70 Mitarbeiter vom Mittwoch hat sich niemand neu infiziert. Zudem sind einige Infizierte wieder genesen. So konnten drei Bewohner mit negativem Testergebnis vom Krankenhaus zurück ins Heim wechseln. Zwei Mitarbeiter sind genesen und können wieder arbeiten.

Aktuell gelten zehn Bewohner als infiziert (drei davon sind in der Einrichtung, sieben in der Klinik) und fünf Mitarbeiter. Alle haben laut Pauken grippeähnliche, eher milde Symptome. Die Angestellten seien zum Teil sogar symptomfrei. Doch Pauken hat einen Todesfall zu vermelden. Eine mehr als 90 Jahre alte Frau mit mehreren Begleiterkrankungen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus gebracht worden sei, sei dort vorletzte Woche gestorben. Kurz nach Ostern waren im Keller Seniorenzentrum erste Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Bisher waren 20 Menschen dort (13 Bewohner, sieben Mitarbeiter) infiziert. Die Hälfte von ihnen wurde vergangene Woche positiv getestet.

Der Heimleiter ist froh, nun vermutlich die Gründe für diesen Anstieg herausgefunden zu haben. Er vermutet, dass das Virus durch schwerst Demente, die nicht auf ihrem Zimmer zu halten und nicht an einen Mundschutz zu gewöhnen seien, verbreitet worden sei. Diese Senioren hätten als nicht infiziert gegolten und seien deshalb ohne Schutzbrillen gepflegt worden. Schutzbrillen sind zusätzlich zur sonstigen Schutzkleidung nur bei Infizierten vorgeschrieben. Pauken: „Diese Bewohner mit starker Demenz, die dann doch infiziert waren, haben zudem eine feuchte Aussprache. Die Mitarbeiter haben sich wahrscheinlich über die Augen angesteckt.“ Das Heim habe zu Beginn der Virusverbreitung nur über wenige Schutzbrillen verfügt. Nun würden alle Mitarbeiter eine Brille tragen. Pauken sagt: „Nach den positiven Tests wurden die Bewohner konsequent in die Krankenhäuser verlegt, die Mitarbeiter sind zu Hause geblieben. Seitdem gibt es keine neuen Infektionen. Das zeigt noch einmal, wie wichtig das Testen ist, auch wenn es nur eine Momentaufnahme wiedergibt.“ Trotz positiver Entwicklung dürfen die Bewohner des Keller Seniorenzentrums noch nicht besucht werden, außer wenn jemand im Sterben liegt. Denn die aktuelle Verordnung untersagt Besuch in Heimen mit Corona-Infizierten. Angehörige können laut Pauken über Video und Telefon Kontakt halten.

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