Da hilft nur noch beten!

Dieser Spruch wird oft in ausweglos erscheinenden Situationen als Stoßgebet zum Himmel geschickt. Wenn menschliche Fähigkeiten und Möglichkeiten an ihre Grenzen stoßen, dann kann nur noch eine außerhalb der menschlichen Verfügbarkeit liegende Macht helfen.

Das habe ich zuletzt erfahren, als der neue Kirchturmhelm auf die evangelische Kirche in Saarburg gesetzt wurde. Alles war gut vorbereitet, die Extra-Anforderungen des Prüfstatikers waren in Tag- und Nachtarbeit erfüllt worden. Der Wetterbericht aber verhieß nichts Gutes. "Wir können es nicht riskieren, das bei Wind und Regen durchzuziehen." Einige waren versucht, die ganze Aktion zu verschieben. Ich aber blieb bei dem verabredeten Termin. "Das finde ich mutig", meinte einer der Handwerker. Seine Miene verriet deutlich, dass er diese Haltung nicht nachvollziehen konnte. Meine Einstellung hat zu tun mit: "Da hilft nur noch beten." Es geht um den Umgang mit den Grenzen des Menschen. Das Wetter ist dem menschlichen Zugriff entzogen. Ich kann bange warten, was passiert, oder ich kann sagen: "Alles ist vorbereitet, großer Gott, gib du das Gelingen." Dieses kindlich anmutende Vertrauen auf Gott hat den Vorteil, dass man sich im Alltag nicht verrückt macht. Beten heißt in diesem Sinne: Ich bleibe im Gespräch mit Gott. Ich pflege diese Beziehung, wie Kinder mit ihren Eltern reden, sich ihnen anvertrauen. Beten hilft, auch wenn das Erhoffte nicht so eintritt wie gewünscht. Beten schließt auch die Bitte für andere ein. Beten um Gottes Segen für den Katholikentag ebenso wie für den Kreiskirchentag, das hat Sinn. Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin, Saarburg, www. Saarburg @ekkt.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort