Da scheppert's nicht nur im Container

KONZ. Wenn’s um Glas geht, sind einige Roscheider sauer: Vor einigen Wochen wurden die Sammelcontainer für Altglas von ihrem alten Standplatz in der Nähe des Jugendzentrums an den Parkplatz vor der Friedhofskapelle versetzt. Damit sind einige Anwohner nicht gerade glücklich.

 Zu laut, zu dreckig, zu nahe dran: Die Roscheider beschweren sich massiv über die in der Nähe ihrer Anwesen neu aufgestellten Flaschen-Sammelbehälter. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Zu laut, zu dreckig, zu nahe dran: Die Roscheider beschweren sich massiv über die in der Nähe ihrer Anwesen neu aufgestellten Flaschen-Sammelbehälter. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Drei Ehepaare, Anlieger des Röderbuschrings auf Roscheid, haben in einem Schreiben an den Konzer Bürgermeister Winfried Manns, das auch dem Trierischen Volksfreund vorliegt, gegen die Verlagerung der Altglascontainer protestiert. Sie verlangen deren Entfernung vom neuen Aufstellungsort. Ihre Forderung begründen sie unter anderem mit Hinweisen auf die nach ihrer Ansicht inakzeptable Nähe der Sammelstelle zur Kapelle des Waldfriedhofs."Wohnen auf Roscheid anders vorgestellt"

Vor allem in den kommenden Sommermonaten sei mit ansteigender Lärmbelästigung durch zersplitternde Flaschen zu rechnen. Dazu käme der "zu erwartende Verfall der Sammelstelle zu einer Müllkippe" und eine "praktisch Nacht für Nacht" zu ertragende "akustische Belästigung durch Jugendliche, unter anderem in der Form von lauten Gesprächen, noch lauterer Musik und dem grässlichen Lärm frisierter Mopeds".

In einem anderen Schreiben heißt es: "Somit erwartet uns im Sommer zu den üblichen Jugendcliquen, die mehr oder weniger laut sich gerne am Friedhof treffen, jetzt auch noch das Klirren der Flaschen. Ich muss schon sagen, dass ich mir das Bauen in Roscheid IV etwas anders vorgestellt habe."

Im dritten Protestbrief steht: "Im Bebauungsplan war eine derartige Einrichtung nicht vorgesehen. Die Stadt kann nicht einerseits teure Grundstücke verkaufen und anschließend den Anwohnern Glascontainer vor die Terrasse setzen."

Auch der Abstand der Container zu den Häusern sei strittig. Manns schreibt dazu in seiner Antwort an einen der protestierenden Bürger: "Der vorherige Standort lag unmittelbar an der Bebauung auf privater Fläche und war so nicht mehr zu halten. Der jetzige Platz liegt mindestens 100 bis 150 Meter von jeglicher Bebauung entfernt." Die Lage sei geschützt, Anpflanzungen seien vorgenommen worden. Ein Anlieger ist anderer Ansicht, er schreibt: "… ich habe nachgemessen. Vom Container zur ersten Terrasse sind es genau 55 Meter. Die nächsten Nachbarn schließen sich unmittelbar an."

Ein Anwohner schlägt andere mögliche Standorte vor, denn "schon jetzt erscheint uns in der Summe der Argumente der gewählte Standort als nicht tragbar."

Keiner will sie, jeder braucht sie

Es gebe in Konz genügend Bereiche mit ausschließlich gewerblicher Bebauung. Der Anwohner schlägt eine Positionierung der Sammelbehälter in der Nähe von Supermärkten ("Etwa in der Nähe des neu gebauten Lidls") vor. Dies würde für nötige Einsehbarkeit und eine minimale Belästigung der Bürger sorgen. "Und da aufgrund der mehr als mangelhaften Busanbindung praktisch jeder Roscheider auf ein Auto angewiesen ist, wäre eine Entsorgung von Glasresten mit dem täglichen Einkauf keine nennenswerte Zusatzbelastung", schreibt der Roscheider.

Bürgermeister Manns skizziert in seinem Schreiben vom 9. Februar die Grätsche, die es nicht in Sachen Glascontainer zu bewältigen gilt: "Wir haben mit allen Flaschencontainer-Plätzen Probleme. Jeder fühlt sich gestört, aber alle benötigen solche Plätze. Wir haben uns um größtmögliche Rücksichtnahme bemüht und auch nur solche Plätze gewählt, die möglichst weit weg von der Bebauung, aber einsehbar und anfahrbar sind."

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