Damfloser spüren ihrer jungen und spannenden Geschichte nach

Damflos · Ende 2015 soll ein Bildband erscheinen, der den Wandel in und um Damflos in Fotos dokumentiert. Ein sechsköpfiger Arbeitskreis sammelt dafür bereits seit mehreren Jahren alte Aufnahmen, die alle beschriftet werden sollen.

Damflos. Die Auswahl ist riesig. Etwa 1000 Bilder hat der Arbeitskreis bereits zusammen getragen. Bürger vertrauten sie ihnen für den geplanten Bildband an. Diesen will die Gemeinde zum Jubiläum 275 Jahre Damflos herausbringen.
Der Fotoband ergänzt die Chronik, die 1990 zum 250. Geburtstag von Damflos erschien. Die Idee fand auf Anhieb breiten Anklang - anders als die anfangs angedachte Fortschreibung der Ereignisse der jüngsten 25 Jahre, erzählt Berthold Bouillon. Er und seine Schwester Margareta Bouillon-Adams sind Mitglieder des Arbeitskreises. Ebenso wie Matthias Bauer, Stefan Pink, Hans Georg Rosar und Karl-Heinz Kaub.
Das Sextett legt sich mächtig ins Zeug für das Buch, das möglichst informativ werden soll. Dafür haben die Arbeitskreis-Mitglieder mit vielen Bürgern, vor allem älteren, gesprochen. "Wir laufen seit Jahren im Dorf rund", ist Bouillon-Adams stolz, dass sie 90 Prozent der Fotos Namen und Geburtsdaten zuordnen können. Weiterhin sind Fotos willkommen, versichert Bouillon-Adams. Vielleicht hätten sie ja versehentlich in dem einen oder anderen Haus nicht angeklopft, appelliert sie an Bürger, in alten Alben zu stöbern.
Das Dorf war einst weithin bekannt für seine handgefertigten Holzwaren. Im Buch wird daran auch ein Foto einer Glasplattenaufnahme aus dem Fundus des Landesmuseums Birkenfeld erinnern. "Da sieht man jeden Nagel", ist Dorfdichterin Bouillon-Adams gespannt auf die Reaktion von Leuten, die das Foto in schlechterer Qualität kennen. Laut ihrem Bruder ist auch der längst nicht mehr existierenden Schmelzmühle ein Platz im Bildband sicher.
Heidelbeeren bis nach Trier


Ebenso wie ihrem 1967 gestorbenen letzten Müller "Mille Pit", einem Original, oder der Landwirtschaft. Für Ortsbürgermeister Franz-Joachim Wellenberg ist das schon deshalb wichtig, weil früher jeder Haushalt "eine Wutz groß gezogen" und Hühner gehalten habe. Berücksichtigt werden aber auch der "Wähle"-Verein, der Heidelbeeren bis nach Trier und ins Saarland verkaufte, sowie Handel und Gewerbe.
Im gut 600 Bürger zählenden Damflos gab es einst mehrere Geschäfte und Gaststätten, die heute alle Geschichte sind. Dazwischen finden sich Kapitel wie zu den Weltkriegen und dem an der Grenze zum Saarland einst blühenden Schwarzmarkthandel. Die jüngere Geschichte werden Schulfotos und Aufnahmen vom Vereinsleben dokumentieren. Da die ältesten Bilddokumente laut Bouillon aus der Zeit um 1900 stammen, dürfte das Buch schon mit seiner zeitlichen Bandbreite beeindrucken. urs

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