Damit der Zug nicht für immer abfährt

Nächste Woche Donnerstag ist ein wichtiger Tag für die Gemeinde Wiltingen. Dann setzen sich Kommunal-, Verkehrsverbands- und Bahnvertreter zusammen, um über die Finanzierung des Bahnhofsprojekts zu diskutieren.

Wiltingen. Es ist ein Großprojekt, an dem sich die Vertreter des Gemeinderats in Wiltingen und der Verbandsgemeinde seit Langem die Zähne ausbeißen: Die Sanierung des Bahnhofs ist ein notwendiges, aber für das Dorf kaum finanzierbares Vorhaben. Insgesamt sollen rund 2,5 Millionen Euro in den Umbau der Anlage gesteckt werden.

Das Ziel: Der Bahnhof soll vor allem technisch modernisiert und barrierefrei sein, älteren Menschen soll der Einstieg in den Zug erleichtert werden. Auch das Umfeld soll neu gestaltet werden.

Planung soll analysiert werden



Das Land fördert 85 Prozent der Kosten, der Gemeindeanteil, inklusive Planungskosten, beläuft sich auf 736 000 Euro - zu viel für die sowieso schon durch den Kindergartenumbau und die laufenden Geschäfte belastete Gemeindekasse. Das ist auch die Meinung des Finanzministeriums des Landes, das die Genehmigung des entsprechenden Haushaltsansatzes Anfang des Jahres abgelehnt hat (der TV berichtete).

Inzwischen haben zahlreiche Gespräche stattgefunden. Kommunalpolitiker jedweder Couleur setzten sich auf höheren Ebenen für die finanzielle Beteiligung an dem Mammutprojekt ein. Das Resultat: Am Donnerstag, 20. Mai, werde es ein Gespräch zwischen Vertretern der Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde, Landrat Günther Schartz, Thomas Geyer, Direktor des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV), und Vertretern der Bahn geben. Das teilte Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Inhalte dieses Gesprächs werden vermutlich zusätzliche Möglichkeiten der öffentlichen Projektförderung sein. Weitere Zuschüsse sollen den Gemeindeanteil reduzieren.

Teilbereiche der Planung auf dem Prüfstand



Aber auch Überlegungen, welche Teilbereiche der bisherigen Planungen vorerst verzichtbar sein könnten - wie beispielsweise die Gestaltung des Bahnhofsumfelds -, sollen in diesem Kreis erörtert werden. Dieses Vorgehen entspricht etwa auch den Anträgen, die die CDU-Ratsfraktion in der jüngsten Sitzung formulierte.

"An diesem Tag entscheidet sich, ob es die Finanzierung für den Bahnhaltepunkt geben wird oder nicht", sagte Joachim Weber, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz.

"Ich bin optimistisch, dass wir den Umbau des Bahnhaltepunkts in zwei bis drei Jahren umsetzen können", sagte Rommelfanger. Die Alternativen sind auch alles andere als förderlich für die Dorfentwicklung.

Bereits jetzt ist es für so manchen Senior oder für eine Mutter mit Kinderwagen kaum mehr möglich, beim Einstieg die Differenz zwischen Bahnsteig und Zug zu bewältigen. Auch der Zugang zu den Gleisen wäre dringend umzubauen, um einen sicheren und barrierefreien Bahnhof betreiben zu können.

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