Umwelt Damit Häuser nicht mehr überschwemmt werden

Trassem · Die Bäche Leuk, Sprenkelbach und Zinnbach überfluten schnell. Im Workshop haben die Teilnehmer Lösungen erarbeitet.

 Überflutete Garagen und Wohnhäuser: So sah es in Trassem nach dem Unwetter von 2018 aus.

Überflutete Garagen und Wohnhäuser: So sah es in Trassem nach dem Unwetter von 2018 aus.

Foto: Marion Maier

Im Frühjahr 2018 kam es nach heftigen Starkregen mehrmals zu Überschwemmungen in Trassem, vor allem im Wohngebiet Unterm Halstenberg, aber auch im Umfeld des Sprenkelbaches. Beim jüngsten Workshop in Trassem wurden die Erfahrungen nun zusammengetragen und an Lösungen gearbeitet.

 Ortsbürgermeister Roland Konter begrüßte die 30 Bürger sowie das von der Verbandsgemeinde zur Erstellung des Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzepts beauftragte Planungsbüro Hömme aus Pölich. Nach den Ereignissen in Trassem hatte es bereits Ortsbegehungen des Planungsbüros mit Vertretern der Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde und den betroffenen Anwohnern gegeben.

Es wurden Sofortmaßnahmen entwickelt und geplant, um die Situation in dem betroffenen Baugebiet zu entschärfen und zeitnah zu verbessern. Darüber hinaus sind aber auch andere Straßenzüge und Ortsteile in Trassem besonders gefährdet durch oberflächlichen Starkregenabfluss und Überschwemmungen hochwasserführender Gewässer, etwa entlang von Sprenkelbach und Zinnbach.

Die vor einigen Jahren erfolgte Renaturierung und Laufverlegung der Leuk hat dabei bereits gezeigt, dass sich die Hochwassersituation durch solche Maßnahmen entspannt. Dennoch gibt es auch im Bereich der Leuk noch Verbesserungsbedarf, etwa an den Brückenbauwerken.

Nach der thematischen Einleitung durch das Planungsbüro, bei der auch die Notwendigkeit sowie die Möglichkeiten der privaten Vorsorge erläutert und Beispiele dafür vorgestellt wurden, setzte man sich in kleinen Arbeitsgruppen zusammen. Zunächst wurden die Erfahrungen jedes Einzelnen zusammengetragen: War man bereits von Überschwemmungen auf dem Grundstück und einer Überflutung des Gebäudes betroffen? Woher kam das Wasser – war es Oberflächenabfluss durch Starkregen, Hochwasser eines Bachlaufes oder ein Rückstau aus dem Kanalsystem?

Anhand dieser Fragen wurde Schritt für Schritt ein Gesamtbild der betroffenen Ortsbereiche erstellt und Fließwege des Wassers nachgezeichnet sowie Überflutungsflächen an den Gewässern in Luftbildplänen schraffiert. Darüber hinaus wurden weitere neuralgische Punkte markiert, die aus Sicht der Einwohner bei der Entwicklung von Vorsorgemaßnahmen berücksichtigt werden sollten.

Konkret wurden auch Ideen und Vorschläge für Maßnahmen diskutiert, so etwa für Rückhaltungen und Retentionsräume in den Oberläufen des Sprenkelbaches (an Kelsener Bach und Portzer Bach, die sich anschließend zum Sprenkelbach vereinen), Möglichkeiten der Renaturierung von Zinnbach und Sprenkelbach in der bebauten Ortslage oder auch die Verbesserung des Hochwasserabflusses im Bereich der Leukbrücken.

Mit dem Workshop in Trassem endete die Runde der Workshops zur Bürgerbeteiligung für alle Ortsgemeinden im Gebiet der ehemaligen VG Saarburg. Im nächsten Schritt werden die Erkenntnisse ausgewertet und geeignete Maßnahmen für das Vorsorgekonzept erarbeitet.

Nachdem diese anschließend mit den festgelegten Maßnahmenträgern und Verantwortlichen für die Umsetzung abgestimmt sind, werden sie noch einmal in Bürgerversammlungen – analog zur ersten Runde der Workshops – vorgestellt. Die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben und sind unter vgsaarburg. hochwasserschutz-konzept.de nachzusehen.

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