Der "Maire" ist 70 Jahre alt, besitzt eine kraftvolle Stimme und beweist seinen Sinn für Humor, als er auf die Deckengemälde im Festsaal des Kurfürstlichen Palais verweist. Warum denn die dort abgebildeten Damen so spärlich bedeckt seien? Trotz der in französisch vorgetragenen Frage versteht sie der Präsident der Aufsichts- und Dinestleistungsdirektion (ADD), Josef Peter Mertes, und grinst breit. Gelöste Stimmung bei der jüngsten Verleihung der Landesverdienstmedaille. Neben Michel Vuibert, Bürgermeister der französischen Bitburger Partnerstadt Rethel, wurden auch Erich Michels aus Ulmen im Landkreis Cochem-Zell und Hans Abts aus Welschbillig geehrt. Hoher Einsatz für die Allgemeinheit

Allen ist gemein, dass sie sich neben ihrer Berufstätigkeit ehrenamtlich engagierten. So hat sich Vuibert um die Stärkung der deutsch-französischen Partnerschaft verdient gemacht, wie Mertes in der Dankesrede hervorhob. "Ich bin Europäer", betont der Politiker. Schon sein Vater habe nach dem Ersten Weltkrieg freundschaftliche Kontakte zu Deutschen gepflegt. Auch Michels tat viel in seinem Umfeld, organisierte den Karneval und die Ortsgruppe des Eifelvereins, für die er insbesondere die Jugend interessierte. Und dann ist noch der 71-jährige Abts. Seit über 40 Jahren ist er aktiv im Ortsgemeinderat Welschbillig, in den 60er-Jahren war er Mitglied des Kreistags Trier. Abts engagierte sich zudem am Schwurgericht ehrenamtlich als Schöffe und leitet seit 1998 die Kylltalbläser. "Ich danke meiner Frau", sagt der Geehrte, "sie hat viel Verständnis für meine Arbeit aufgebracht." Und wo gebe es so etwas noch? Er wolle jedenfalls kürzer treten und öfter zu Hause sein. Abts Ehefrau lächelt im Hintergrund. Schönere Worte bei einer Ehrung gibt es wohl nicht.