Das Badeparadies öffnet 2010

RIOL. Urlaub vor der eigenen Haustür: In sechs Jahren soll dies im "Kulturlandschafts- und Freizeitpark Riol" möglich sein. Dort soll auch die Infrastruktur geschaffen werden, um noch mehr Touristen in die Region zu locken.

Festtagsstimmung in Riol: Der Investor und die Gemeinde haben am Dienstagabend die Verträge für den "Wasser betonten Landschaftspark" unterschrieben. Die Planungen dauerten sechs Jahre. Noch einmal sechs Jahre soll es dauern, bis Urlauber und Einheimische ihre Freizeit am rund elf Hektar großen See genießen können.Gabriele Becker, Inhaberin des Kieswerkes Weis, und Ortsbürgermeister Arnold Schmitt setzten ihre Unterschriften unter das Papier und siegelten es mit einem Stempel. Damit ist der erste Schritt zu einem Nachhaltigkeitskonzept gemacht worden, das die touristische Entwicklung des Ortes aber auch der Region sichern soll. Fast 30 Behörden und Ämter sind am Werdegang beteiligt.Aus einer Utopie wird Realität

"Es ist erstaunlich, wie viele Leute uns wohl gesonnen waren und am Objekt mitarbeiteten", sagte Arnold Schmitt. Landrat Richard Groß habe seine Leute mit den Worten "Helft den Riolern" genauso angehalten wie die Kommunalaufsicht oder das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR), allen voran Reinhard Lichtenthal und Erich Bales."Dank gilt natürlich auch dem Landschaftsarchitekten Egbert Sonntag, dem Gemeinderat, allen mitarbeitenden Winzern und natürlich der Familie Becker für ihre Investition", führte Schmitt aus.Als Utopie und undurchführbare Maßnahme war die Idee lange Zeit belächelt worden. So war es denn auch verständlich, dass die Beteiligten und die Gäste nach der Vertragsunterzeichnung mit den bekannten Worten "Zum Wohl Riol" anstießen. Denn der Rioler Freizeitsee soll die "Zentraleinheit" für eine Urlaubslandschaft im Bereich Longuich, Riol, Mehring und Schweich sein.Bürgermeister Berthold Biwer: "Mit dieser Maßnahme werden wir unser touristisches Gesicht verändern, wie es vor Jahren noch nicht vorstellbar war." Ihn freut es besonders, dass mit Günter und Gabriele Becker eine einheimische Firma den Ausbau des Sees und der Uferanlagen übernommen hat.So soll im Bereich zwischen der Ortslage und dem bereits bestehenden Campingplatz unmittelbar an der Mosel der See mit einem "Seehotel" und der notwendigen Infrastruktur entstehen. Der Ausbau werde in mehreren Abschnitten erfolgen. Dazu gehöre der Bau eines Hotels, das mindestens 50 Gästen Übernachtungsmöglichkeiten gibt und Wellness-Angebote sowie mehrere Tagungsräume bieten soll, erläuterten Ortsbürgermeister Schmitt und Landschaftsarchitekt Sonntag.Die Weinbergs-Rodungsflächen am Ortsrand sollen mit dem See einer anderen sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Arbeitsplätze sollen erhalten und Urlauber an die Mosel gelockt werden. Schmitt: "Die Statistik zeigt, dass Reisende immer die Nähe des Wassers suchen. Wir haben zwar die Mosel, aber in der Schifffahrtsstraße kann sich keiner im Wasser austoben. Dazu wollen wir den See."Über einen Mangel an Wanderern und Radfahrern könne die Region nicht klagen. Mit dem Angebot könne eine jüngere Klientel, zum Beispiel Familien mit Kindern, angesprochen werden.Das Wasser ist von guter Qualität

Unlösbare Probleme haben die Behördenvertreter bei der Umsetzung nicht gesehen. Das Gesundheitsamt hat im entstehenden "Kulturlandschafts- und Freizeitpark Riol" erste Wasserproben entnommen und keine Bedenken geäußert. "Wir sitzen alle in einem Boot", freute sich Schmitt mit seinen Beigeordneten Gudrun Gallas und Hermann Bach.Kosten entstehen der Gemeinde durch den Bau des Sees nicht. Der Kies wird abgebaut, das "Loch" nicht mehr verfüllt. Die Firma Weis modelliert das Ufer . Die Ortsgemeinde hat mit den Eheleuten Becker einen Partner gefunden, der langfristig an der touristischen Entwicklung des Freizeitsees interessiert ist.Gabriele Becker: "Ein langfristiger Pachtvertrag über 66 Jahre gewährleistet den schrittweisen Aufbau der Freizeitregion Riol. Ein großartiges Projekt, bei dem Ortsbürgermeister Arnold Schmitt und der komplette Gemeinderat viel Visionskraft und Mut beweisen haben."Für den Ort, der die Zeichen der Zeit erkannt hat, ist es eine Chance, die er wahrnehmen will. Dazu stehen auch die Fraktionen des Rates.Sowohl Gerd Reis (CDU) als auch Josef Ludwig (SPD) wollen sich für das Projekt stark machen. "Der See ist eine Keimzelle für den Tourismus. Wir wollen alle Bewohner animieren sich daran zu beteiligen", sagten sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort