Das Elternhaus als Weihnachtskrippe

Wasserliesch · Große Weihnachtskrippenausstellung in Wasserliesch - die Volkshochschule aus Wasserliesch, Oberbillig und Temmels präsentierte die Arbeiten der beiden Krippenbau-Kurse in der kleinen Sporthalle der Grundschule St. Marien.

 Die Zwillinge Anna und Lena Rossow (10) haben orientalische Weihnachtskrippen gebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Die Zwillinge Anna und Lena Rossow (10) haben orientalische Weihnachtskrippen gebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Wasserliesch. Gegenseitig übertroffen haben sich die Teilnehmer der Volkshochschulkurse im Krippenbauen in Wasserliesch in Bezug auf kunsthandwerkliche Fähigkeiten, Liebe zum Detail und fantasievolle Ausgestaltung. Über 50 Krippen, in unzähligen Arbeitsstunden liebevoll hergestellt, brachten den Betrachter zum Staunen. Da die Krippen nicht zum Verkauf angeboten wurden, blieben die Kunsthandwerker weitgehend unter sich.
Bis zu 250 Arbeitsstunden



Manche Kursteilnehmer, wie Irene Schwarz aus Krettnach und ihre Tochter Isabell aus Temmels, nutzen die Ausstellung sogar zum Weiterbau an ihrem Kunstwerk - sehr zur Freude des Besuchers, konnte er doch Zeuge werden, wie viel filigrane Kleinarbeit in so einem Objekt steckt.
"Wir stellen Werkzeug und Material zur Verfügung", berichtet Kursleiter Artur Lambert. Gearbeitet wird weitgehend mit Naturstoffen wie Holz, Sägemehl, Schiefer, Rinden, Zweigen und Moos.
Anregungen zum Krippenbau erhielten die Bastler von einer Muster-CD. Dann entschied man sich für ein orientalisches Modell, eine Bauernhauskrippe oder ein Objekt mit lokalem Bezug. "Einige bauen sogar ihre Elternhäuser oder andere prägnante Häuser aus ihren Orten nach", erzählt Lambert.
Hermann-Josef Eiden aus Ayl hat sich für ein alpenländisches Modell entschieden. "Gut 250 Arbeitsstunden stecken in der Krippe", sagt Eiden und blickt auf sein Werk nicht ohne berechtigten Stolz. Er hat sogar schon seinen Enkel dazu gebracht, sich für sein Hobby zu interessieren. Enkel Martins Krippe steht neben seiner eigenen und zeugt ebenfalls von handwerklichem Geschick.
Überhaupt ist beeindruckend, dass auch Grundschulkinder schön gestaltete Krippen ausstellen. "In der Grundschule Wasserliesch habe ich eine AG angeboten, zu der noch nachmittags mehrere Kinder gekommen sind", sagt Artur Lambert, der im Hauptberuf Hausmeister an der Schule ist.
Und so zeigen auch die Zwillinge Anna und Lena Rossow ihre orientalisch anmutenden Krippen gemeinsam mit den Tüftlern und Bastlern im zum Teil auch schon fortgeschrittenen Erwachsenenalter.
"Figuren schnitzen wir nicht", erklärt Lambert zum Schluss. Dafür gab es einen kleinen Stand, an dem die benötigten Krippenfiguren in verschiedenen Größen angeboten wurden. Doch das Hauptaugenmerk bei dieser Ausstellung lag eindeutig auf den außerordentlichen kunsthandwerklichen Fähigkeiten der VHS-Schüler. jbo

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