Das Ende der Engstelle naht

PASCHEL. Das eine Großprojekt wird noch in diesem Jahr endgültig abgeschlossen, die Planung für das nächste steht bereits. Die Einrichtung des Jugendraums im renovierten Bürgerhaus und der bevorstehende Ausbau der Kreisstraße 54 sind in der nahen Zukunft die zentralen Vorhaben in Paschel.

"Den Begriff Sparsamkeit darf man in Paschel sicher benutzen" - das ist die feste Überzeugung von Ortsbürgermeister Erich Thiel. Finanziell steht die 250-Einwohner-Gemeinde in der Tat besser da als viele andere Hochwald-Kommunen. Bester Beleg dafür ist ein ausgeglichener Etat 2006, der im laufenden Geschäft bei der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben sogar ein Plus von rund 8000 Euro (freie Finanzspitze) aufweist. Eines stellt Thiel jedoch klar: "Es ist nicht so, dass nur gespart wird und nichts passiert. Es wird auch viel investiert.""Umbau hat sich gelohnt"

Da sind zunächst die 40 000 Euro zu nennen, die sich die Gemeinde in diesem Jahr die Einrichtung eines Jugendraums kosten lässt. Er wird seinen Platz im ersten Stock des Bürgerhauses finden und ist somit der letzte Schritt, der vor dem Abschluss der Grundsanierung des früheren Schulgebäudes noch getätigt werden muss. Thiel sieht sich jedoch schon jetzt in seiner Überzeugung bestätigt, "dass sich der Umbau gelohnt hat". Der Gemeindechef verweist dabei auf die vielen privaten Feiern, die seit der Einweihung im August 2005 in dem Großraum im Erdgeschoss stattgefunden haben. Zudem versprächen die Voranmeldungen auch 2006 eine gute Auslastung. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Durch die "enormen Eigenleistungen" (Thiel) der Dorfbewohner kostete die Renovierung statt der kalkulierten Summe von 185 000 Euro "nur" 85 000 Euro.Dorf wird auf den Kopf gestellt

Noch nicht klar ist hingegen, ob schon 2006 in Paschel die Erschließung des zweiten Bauabschnitts im Neubaugebiet "Im Schillertshaag" mit neun Grundstücken beginnt. Der Grund: "Im ersten Bauabschnitt sind noch zwei Parzellen frei. Erst wenn wir davon eine verkauft haben, geht es weiter", betont Thiel. Er rechnet auch nicht damit, dass bereits in diesem Jahr die Bagger für die Arbeiten an dem Großprojekt anrollen, das das komplette Dorf für einige Monate auf den Kopf stellen wird: Gemeint ist der Ausbau der Ortsdurchfahrt, der Kreisstraße 54. "Im Kreishaushalt gibt es eine Verpflichtungsermächtigung, dass 2006 die Planung und Ausschreibung läuft", sagt Thiel. Den Startschuss für die Grunderneuerung der 720 Meter langen Trasse durchs Dorf erwartet er aber erst für das Jahr 2007. Allerdings: Gemessen daran, dass die Pascheler schon seit dem Ende der 80er-Jahre den Ausbau fordern, wird ihr Geduldsfaden nicht mehr lange strapaziert. "Wir sind froh, dass der Ausbau bald umgesetzt wird", betont daher Thiel. Zumal es dann den Autofahrern auch endlich leichter fallen wird, eine heikle Stelle im Dorfkern zu meistern. Die enge, scharf abknickende Kurve an der Kapelle wird nämlich im Zuge des Ausbaus verbreitert und entschärft. "Dort hat es bislang immer Probleme gegeben. Beispielsweise sind Busse da überhaupt nicht rumgekommen, ohne über den Bürgersteig zu fahren", sagt Thiel. Während der Kreis die Fahrbahnerneuerung und die Verbandsgemeindewerke den neuen Kanal bezahlen, trägt die Ortsgemeinde mit rund 100 000 Euro den Gehwegbau und die Installation der neuen Straßenbeleuchtung. Für eine kleine Kommune ist diese Summe eine große Investition, wenngleich sich die Pascheler Bürger (mit Ausnahme der Bewohner der Neubaugebiete und der Ortsteile Steinbachweier und Benratherhof) an den Kosten beteiligen. Doch, so Thiel: "Wenn all diese geplanten Maßnahmen verwirklicht sind, dann sind wir hier in Paschel für die nächsten Jahre gut versorgt."

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