Das Ende der Schlaglochpiste

Konz-Oberemmel · Die Landstraße 138 in Oberemmel wird weiter in Richtung Wiltingen saniert. Kanäle und Wasserleitungen werden erneuert, und wo nötig, auch die Hausanschlüsse. Voraussichtlich beginnen die Arbeiten im September nach dem Weinfest. Wie lange an der Baustelle gebaut wird, hängt vom Aufwand ab.

Konz-Oberemmel. "Ich weiß nicht, was jetzt wieder auf uns zukommt", sagt Christiane Wahl, Wirtin des Gasthauses Adams-Schmitz in Konz-Oberemmel. Vor Jahresfrist litten sie und ihre Kollegin Heike Groß wegen der Straßenbaustelle vorm Haus unter dem Gästeschwund.
Ab September wird erneut in dem Konzer Stadtteil gebaut. Auf 500 Metern der Landstraße 138 werden in Richtung Wiltingen nicht nur die Fahrbahn erneuert, sondern auch die Abwasserkanäle und Wasserleitungen ersetzt. Im Auftrag des Landesbetriebes Mobilität (LBM) stellte der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Konz, Joachim Weber, dem Oberemmeler Ortsbeirat den Plan vor. Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch riet seinen Ratsmitgliedern: "Geht alle noch mal die Strecke ab. Ich werde eure Ideen sammeln und an den LBM weiterleiten."
In die Maßnahme integriert ist eine mögliche Renaturierung des Emmeler Bachs. Am Brückenkopf, wo der Bachlauf die L 138 kreuzt, hat das Planungsbüro Paulus und Partner aus dem saarländischen Wadern bereits Messungen vorgenommen. Geld für den Rückbau des Baches in einen natürlichen Zustand könnte von der Aktion Blau des Landes kommen. Mit Hilfe der Aktion Blau wird in Rheinland-Pfalz eine europäische Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Auch größere Wassermengen müssen nach starken Regenfällen für den Bach verkraftbar bleiben und dürfen nicht zu Überflutungen führen. Die Stadt Konz ist in diesem Fall jedoch nicht alleine zuständig. "Diese Renaturierung ist Sache der Verbandsgemeinde", stellt Weber fest.
Die Sperrung der Ortsdurchfahrt während der Bauphase wird abschnittsweise erfolgen. "Es gibt genügend Querstraßen, über die der Verkehr umgeleitet werden kann", sagt der Beigeordnete.
Details der Planung sind beispielsweise der Ausbau der provisorischen Verengung aus Richtung Wiltingen, der Wegfall der Haltebucht für Busse, ohne dass die Haltestelle selbst wegfällt, durchgehende Bürgersteige und eine übersichtlichere Einfahrt des Querverkehrs in die L 138.
Vier Monate würde gebaut, wenn es nur um die Fahrbahnerneuerung ginge. "Wir wissen aber nicht, wie der Unterbau der Straße aussieht, und wo Mehraufwand entsteht", warnt Weber schon mal vor. Es sei auch nicht klar, wie viele Hausanschlüsse erneuert werden müssen.
Die Kosten für die Gesamtmaßnahme stehen erst nach Abgabe der Angebote der Baufirmen (Submission) fest. Danach wird sofort eine Bürgerversammlung einberufen. Der Rat erklärt sich jedoch grundsätzlich mit der Planung einverstanden.
Noch im April soll ein Vertreter des LBM in einer weiteren Sitzung die Details und eventuelle Veränderungen erklären. Danach spricht der Oberemmeler Ortsbeirat eine Empfehlung an den Bauausschuss der Verbandsgemeinde (VG) aus. Dessen Beratung ist maßgebend für die Entscheidung des VG-Rates.
Die beiden Wirtinnen im Gasthaus Adams-Schmitz hoffen, dass ihnen ihre Stammgäste weiter die Treue halten: "Die Leute wissen, was sie an uns haben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort