Das Ende des Recyclingplatzes Thema: Kreisstraße

Das Trierer Verwaltungsgericht hat dem Kreis Trier-Saarburg zugestimmt: Die Bauschutt-Aufbereitungsanlage der Firma Wegner in Konz-Kommlingen muss bis Jahresende stillgelegt und beseitigt werden. Den Bauhof will Rüdiger Wegner weiter betreiben.

Kommlingen. Noch bis Ende des Jahres, dann ist Schluss: Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat dem Kommlinger Unternehmer Rüdiger Wegner eine Frist gesetzt, um den nicht genehmigten Recyclingplatz für Bauschutt stillzulegen und das Material zu beseitigen, neuen Bauschutt darf er nicht mehr annehmen. Somit sollte dem jahrelangen Hin und Her um den Recyclinghof und seine etwaigen Einwirkungen auf die Umwelt (der TV berichtete) ein vorläufiges Ende gesetzt sein.

Plan weist Anlage als "Wald" aus



Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Trier hat zuletzt die Haltung des Kreises unterstützt. In diesem schriftlichen Prozessverfahren hat sich die Firma Wegner gegen die Anordnung des Kreises zur Stilllegung und Beseitigung des Platzes gewehrt. "Seit 2006 sind wir hier", sagt Wegner, der nicht so recht an die Mängel seines Hofes glauben will. Er habe nahe dem Eingang einen Erdhügel aufgeschüttet, damit kein Lärm ins Dorf komme, ein Teich mit Fischen sei als Ausgleichsfläche vorhanden.

"Es gibt kein Bauplanungsrecht für die Anlage", erläutert Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung, den Knackpunkt des Streits. Zur etwaigen Genehmigung müsste erst der Flächennutzungsplan geändert werden. Derzeit ist das Gebiet des Hofs als "Wald" ausgewiesen und nicht als gewerblich genutzte Fläche. Eine Änderung des Plans lehnt die Stadt Konz ab und macht sich so zum "Buh-Mann" in den Augen Wegners. "Die Beschwerden von Anliegern an den zum Recyclingplatz führenden Straßen hätten sich in der Vergangenheit vermehrt", werden die zusätzlichen Argumente der Stadt auch in Zusammenhang mit der Lastenbeschränkung für den "Kommlinger Weg" im Urteil erläutert. Außerdem betont das Verwaltungsgericht, dass Bauschuttrecyclinganlagen generell nicht im Außenbereich von Ortschaften zugelassen werden sollen. "Derartige Anlagen sind nur in Gewerbe- und Industriegebieten zulässig", heißt es in der Urteilsbegründung. Die Entscheidung des Gerichts wird in wenigen Tagen rechtskräftig, Wegner verzichtet nach eigenen Angaben auf Rechtsmittel.

Zurzeit ist der Unternehmer damit beschäftigt, sich einen neuen Standort für den Recyclingplatz zu suchen. Außerdem muss Wegner nun die nötigen Schritte zur Beseitigung der vorhandenen Materialien auf dem Platz einleiten. Zurzeit lagern dort rund 2000 Kubikmeter aufbereiteter und mehrere Hundert Kubikmeter unbehandelter Bauschutt. Letzterer müsste bei entsprechenden Stellen entsorgt werden.

In der Zwischenzeit betreibt Wegner den genehmigten und angepachteten Betriebshof in direkter Nachbarschaft zum Baustofflager weiter.

Kommlinger, die sich seit einigen Monaten verstärkt durch LKW-Lärm belästigt fühlen, könnten nun hoffen, dass ruhigere Zeiten anbrechen. Doch: "Die LKW fahren immer noch", sagt Wegner. Seine Firma sei auch als Transport-Subunternehmen für Baufirmen tätig. Da ändere sich vorläufig nichts an dem Verkehr. Was allerdings in Zukunft offenbar wegfallen wird, ist der Lieferverkehr zum Recyclinghof. Dort werden sich in etwa acht Monaten die Tore schließen.

Konz-Kommlingen. (red) Sie ist ein Reizthema: Die Kreisstraße 136, die den Stadtteil mit der L 138 nach Niedermennig oder Konz verbindet, ist seit Jahren in einem desolaten Zustand. Es besteht Handlungsbedarf, darin sind sich selbst alle ortsansässigen Fraktionen im Gemeinderat einig.

Nun lädt der Trierische Volksfreund für den heutigen Donnerstag, 7. Mai, 18 Uhr zu einem Stammtisch-Gespräch ins Bürgerhaus Kommlingen ein. Überparteilich und ohne große Wahlkampf-Reden sollen vor allem Bürger mit Politikern und kommunalen Vertretern ins Gespräch kommen. Die Moderation hat Anke Pipke.

Der Eintritt zum Stammtisch-Gespräch ist frei.

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