Das Ende einer Ära

LONGUICH. (ka) Nach 20-jähriger Amtszeit geht Ortsbürgermeister Josef Schmitt in den Ruhestand. Stilvoll und heiter war die offizielle Verabschiedung. An exponierter Stelle der Schmittschen Wein-Latifundien, in der Probierstube "Wein im Turm", ging sie über die Bühne.

Familienangehörige, Freunde, Weggefährten und die Bürger von Longuich waren gekommen, um dem scheidenden Ortsbürgermeister Reverenz zu erweisen und ihm für sein von Realitätssinn, Weitblick und Menschlichkeit geprägtes Wirken zum Wohle der Gemeinde zu danken. "Lieber Josef" - mit dieser vertrauten Anrede begannen nahezu allen Ansprachen. So auch die Laudatio, die Kathrin Schlöder, Longuichs neue, junge Ortsbürgermeisterin auf ihren Amtsvorgänger hielt. "Eine Auszeichnung wie die des Gemeinde- und Städtebundes, oder des Landes Rheinland-Pfalz, oder die vielen anderen, die Du erhalten hast, können wir Dir nicht bieten", sagte Kathrin Schlöder, "aber wir wollen Dich ehren, denn Du hast auf vielfache Weise viele Jahre hindurch die Entwicklung unseres Dorfes geprägt." Lang und beeindruckend war die Liste der Verdienste, die die Bürgermeisterin aufzuzählen wusste. "Bei so vielen Fakten und sichtbaren Erfolgen bleibt noch ein ganz wesentlicher Aspekt Deiner Arbeit verborgen", betonte sie. Josef Schmitt habe die wunderbare Gabe besessen, Ideen und Engagement jedweder Art zugunsten des Dorfes zu unterstützen. Seine Toleranz gegenüber den Mitbürgern sei die Vertrauensbasis für eine gute, harmonische und vor allem erfolgreiche Arbeit gewesen. Derweil gelte es, auch Schmitts Familie zu danken, denn "nur wer familiär den entsprechenden Rückhalt besitzt, ist fähig, sich über einen solch langen Zeitraum derart zu engagieren". Den Dank und die allerbesten Wünsche der Mitglieder des Gemeinderates überbrachte Markus Thul. "Deine Lebenslust und Standfestigkeit, lieber Josef, haben während der langen Dienstjahre fast schon Sprichwörtlichkeit erlangt und sicherlich dazu beigetragen, manches Problem aus der Welt zu schaffen", sagte Thul. Dass mit Josef Schmitt in der Gemeindepolitik vieles zu bewegen und zum Positiven zu wenden war, dürften sicher alle Ratsmitglieder bestätigen. Zahlreiche weitere Gäste und Honoratioren, allen voran ADD-Präsident Josef Peter Mertes und Bürgermeister Berthold Biwer, schlossen sich den guten Wünschen an. Zu später Stunde gesellte sich auch Landrat Richard Groß noch zu den Feiernden. Abzutreten, wenn die Leute es noch bedauern und nicht erst dann, wenn sie fragen "wann geht der endlich", sei richtig, befand einer in der Runde. Einig waren sich indes alle: "Josef Schmitt hätte getrost noch einige Jährchen warten können." Schmitt zeigte sich vom Ende seiner Ära wenig beeindruckt. Im Gegenteil. Bester Laune und zur allgemeinen Gaudi wartete er mit "schmitt-typischen" Anekdoten und Schwänken aus seiner Amtszeit auf und sorgte für Stimmung. Den Ruheständler Josef Schmitt wird es so bald nicht geben. Als Aktivposten im wahrsten Sinne des Wortes wird er dem Verbandsgemeinderat Schweich, dem Gemeinderat Longuich, seiner Firma, diversen Gremien - und wem oder was auch immer - erhalten bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort