Ziel des Erlebnis- und Informationstages war es, die Arbeit der Weinerlebnisbegleiter unter den Gästen der Region, vor allem aber bei Touristikern und Gastronomen bekannter zu machen. Viel Mühe steckte in den Touren: Um den Titel "Weinerlebnisbegleiter” tragen zu dürfen, mussten die Gästeführer erst einen 120-stündigen Lehrgang bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier absolvieren. Einer der bisher 70 Absolventen heißt Paul Philippi, ein gebürtiger Moselaner, den es 1975 nach Freiburg verschlug. Seine Heimat Detzem besucht er jedoch bis zu achtmal im Jahr. Zum Informationstag erstellte er eine Wanderung vom Fünf-Seen-Blick, einem Aussichtsturm im Detzemer Wald, bis hinunter in die Weinberge. Drei Winzer des Dorfes unterstützten ihn, indem sie den Transport organisierten, für die abschließende Weinprobe Wein bereitstellten und einen Imbiss herrichteten. Philippi und die Winzer zeigten sich zufrieden mit der Resonanz: Unter den 28 Teilnehmern sind 18 Touristen und zehn Einheimische. "Wir hätten nicht mit so vielen Teilnehmern gerechnet”, sagte Roland Kobel, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Winzern. Bei der Wanderung durch die Weinberge konnten nicht nur die Touristen Neues dazulernen: Auch mancher "Eingeborene”, der nicht aus einem Weingut stammte, schaute mit Neugier zum ersten Mal durchs Sichtfenster eines Oechsle-Messgerätes (Refraktometer). Mit seinen geschichtlichen Ausführungen verblüffte Philippi selbst alteingesessene Winzer, etwa wenn er nachrechnete, dass das Fuder Moselwein 1919 umgerechnet den stolzen Preis von 30 000 Euro erzielt habe. Die Teilnehmer erfuhren viel zur Landschaft, zum Weinbau und zur Botanik der Mosellandschaft.