Das Geheimnis der Liegewiese

Konz · Die Planung für das neue Hallenbad in Konz ist bekannt. Doch was passiert eigentlich mit dem etwa 30 000 Quadratmeter großen Außenbereich? Eines ist sicher: Die alten Becken werden abgerissen. Der Rest wird im nichtöffentlichen Badausschuss besprochen.

Konz. Der Frühling beginnt langsam. In vielen Städten wird demnächst die Freibadsaison eröffnet: Das Trierer Nordbad gibt die beheizten Becken voraussichtlich am 28. April für die Besucher frei. In Konz hingegen verstreicht ein weiterer Sommer - ohne Freibad. Und so wird es auch in Zukunft bleiben: Der Verbandsgemeinderat hat schließlich den Neubau eines Hallenbads für 7,5 Millionen beschlossen - mit fünfbahnigem Schwimmer-, Lehr- und Planschbecken. Die Becken im Außenbereich werden keine Rolle mehr spielen. Sie werden voraussichtlich im Herbst zusammen mit dem alten Hallenkomplex abgerissen.
Einigen Konzern schmeckt das nicht. Das wurde am Mittwochabend bei einer FWG-Bürgerversammlung deutlich. Es sind zwar fast nur FWG-Mitglieder erschienen, die Diskussionen waren trotzdem fruchtbar. FWG-Mitglied Alfred Ebeling meinte: "Es kann nicht sein, dass eine Stadt wie Konz kein Freibad hat." Das sei schädlich für eine Stadt, die touristisch attraktiver werden wolle. Auch in Konz gebe es viele passionierte Schwimmer, die gerne ein Freibad hätten.
Auch Heinz Fischer, der im Verbandsgemeinderat für die FWG tätig ist, betonte, dass früher der attraktive Außenbereich immer Menschen aus der Umgebung - "sogar aus Schweich" - nach Konz gelockt habe. Die Becken im Außenbereich fielen zwar aus finanziellen Gründen weg, aber das neue Schwimmbad könne über Ruhe- und Betätigungsmöglichkeiten auf dem Gelände gestaltet werden, meint Detlef Müller-Greis, Fraktionsvorsitzender der FWG im VG-Rat. Die VG habe so immer noch die Möglichkeit, ein einzigartiges Schwimmbad zu entwickeln. Da seien noch Diskussionen zu erwarten, kündigt er an.
Diskussionen, die wieder im nichtöffentlichen Schwimmbad-Ausschuss laufen werden. Die Verwaltung gibt auf TV-Anfrage bisher nur bekannt, dass der Ausschuss noch im April eine Sitzung hat. Dort gehe es auch um die Gestaltung des Außenbereichs, für den schon eine erste Planung erarbeitet worden sei, heißt es bei der Konzer Verwaltung. Man wolle aber der Erstberatung in dem Ausschuss nicht vorgreifen.
Klar ist jedoch, dass bei der bisherigen Kostenkalkulation der größere Teil des Außenbereichs außen vor gelassen wird. Die 7,5 Millionen beinhalten nur den Bau einer Terrasse und einer kleinen Liegewiese. Allerdings ist vorgesehen, dass eine Seite der Glasfassade geöffnet werden kann. "Die Natur im Umfeld holen wir ins Bad", so drückte es Projektmanagerin Katharina Henderson-Lux vom Büro Krieger aus, das sich im Auftrag der Stadt um die Planung kümmert.
Dass die Verwaltung noch mehr vorhat, lässt sich zum Beispiel aus der Bitte um eine Außendusche und ein Tretbecken schließen. Jeder Badegast, der von außen reinkommt, muss durch Wasser waten, damit der Hallenbereich nicht verunreinigt wird. Die Konzer kalkulieren also mit "Freibadgästen" im Hallenbad. cmkMeinung

Da muss mehr als ein Volleyballnetz hin
Es wird spannend, was mit dem riesigen Außengelände am Konzer Schwimmbad passiert. Wenn die Gestaltung der Außenflächen wirklich den Wegfall des Freibads kompensieren soll, reicht es nicht ein Volleyballnetz aufzubauen. Da müssen die Planer etwas Außergewöhnliches vorlegen. Und das kostet zusätzliches Geld - Geld, das die Verbandsgemeinde eigentlich nicht hat. Besonders ärgerlich bei der gesamten Badplanung bleibt jedoch vor allem eines: die Nicht-Öffentlichkeit. Auch beim Außenbereich, der später die Menschen aus Konz und Umgebung in das Bad locken soll, bleibt die Zielgruppe außen vor. Wieder wird im Schwimmbadausschuss hinter verschlossenen Türen diskutiert, anstatt die Bürger bei den gewichtigen Entscheidungen mit einzubeziehen. Die Ergebnisse werden dann irgendwann im Verbandsgemeinderat präsentiert. Das mag gang und gäbe sein. Engagement und Begeisterung für Kommunalpolitik erzeugt man so aber nicht. c.kremer@volksfreund.de

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