Das Gute siegt am Höllenmaul

Der Wilde Westen liegt im Ruwertal! Mit dem Stück "Der Sohn des Bärenjägers" bieten die Karl-May-Freunde Pluwig eine rundum gelungene Inszenierung auf ihrer Freilichtbühne. Fast 4000 begeisterte Zuschauer verfolgten die drei Aufführungen am Wochenende.

 Gebannt schaut das Publikum auf den Messerkampf zwischen Winnetou (Reinhold Schomer, rechts auf dem linken Foto) und Kanteh Peta (Eddi Christen). TV-Fotos: Mandy Radics, Friedemann Vetter

Gebannt schaut das Publikum auf den Messerkampf zwischen Winnetou (Reinhold Schomer, rechts auf dem linken Foto) und Kanteh Peta (Eddi Christen). TV-Fotos: Mandy Radics, Friedemann Vetter

Pluwig. Schon in der Pause entspannen sich die Gesichtszüge von Ernst Witz und Konni Wysocki. Beide, der erste Vorsitzende der Karl-May-Freunde Pluwig, und der Regisseur des aktuellen Stücks "Der Sohn des Bärenjägers", wissen am Samstagabend bereits nach der Hälfte der Aufführung, dass alles gut wird. "Es gibt keinen Regen, und das Stück läuft prima", sagt Witz, und Wysocki stellt erleichtert fest: "Ich habe keine Fehler gesehen, und das Publikum ist gut."

Knapp 1300 Besucher, genau so viele wie bei der Premiere am Freitagabend, sitzen auf der riesigen Tribüne und lassen sich von den rund 100 Darstellern in die Abenteuer-Welt des Wilden Westens entführen. Flankiert von mit viel Liebe zum Detail errichteten Kulissen, einer Western-Stadt zur Linken und dem Tipi-Dorf der Indianer zur Rechten, verfolgen jung und alt die spannungsgeladene Episode aus der Erzählung "Unter Geiern" von Karl May.

Mit dem Versprechen, dass die Zuschauer eine "Leistung der Superlative" erwartet, hatte Pluwigs Ortsbürgermeister Wolfgang Annen bei der Begrüßung nicht übertrieben. Er, der selbst als Sheriff im Stück mitspielt, zog dabei anerkennend seinen Cowboy-Hut.

Annen weiß genau, dass die Darbietungen der Karl-May-Freunde ein großer kultureller Gewinn für Pluwig und die ganze Region sind. Inklusive der Zusatzvorstellung am 23. Juli (die einzige, für die es noch Karten gibt) werden am Ende etwa 14 000 Zuschauer das Stück in elf Vorführungen gesehen haben und erleichtert feststellen: Auch am Höllenmaul hat das Gute gesiegt!

Es ist schon erstaunlich, wie professionell die rund 100 Schauspielerinnen und Schauspieler zu Werke gehen.

Dabei müssen die Protagonisten ja nicht nur sich selbst im Griff haben, sondern auch ihre Pferde. Nicht zu vergessen die vielen Helfer, die im Verborgenen wirken: Die Karl-May-Freunde Pluwig spielen nicht nur Karl-May, sie leben ihn. Das bestätigt auch Zuschauer Joachim Molz, der von Anfang an, auch schon in Hockweiler, dabei war.

"Das ist ein Phänomen und eine Riesenleistung, dass die Karl-May-Freunde als Ehrenamtliche so viele Zuschauer begeistern können. Sie schaffen es immer wieder, ein Thema mit eigenem Flair in einer tollen Kulisse zu spielen. Dazu ein bisschen Dialekt - das macht das Ganze unheimlich sympathisch."

Meinung

Julian Molz (11 Jahre): "Ich war bei fast allen Karl-May-Festspielen dabei. Dieses Mal war es wieder sehr spannend. Vor allem der Kanonenschuss am Anfang und die Explosion der Baumannhütte. Einfach toll." Barbara Feltes (28): "Ich habe die letzte Aufführung schon gesehen und wollte unbedingt wiederkommen. Pyrotechnik und Kulisse sind ganz toll gemacht. Da steckt richtig viel Arbeit drin. Super." Robin Wiesen (8) "Mir hat besonders die riesige Explosion des Baumannhauses gefallen. Da ist ein riesiger Rauchring hochgestiegen, und es hat gebrannt und gekracht."

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