Das Serriger Brückendilemma

Serrig · Die Ortsgemeinde Serrig steht vor einem Dilemma. Große Laster kommen von der Bundesstraße 51 nicht ins Dorf rein, weil Brücke und Unterführungen dafür nicht geeignet sind. Es gibt zwar einige Lösungsansätze, doch immer hat die Sache mindestens einen Haken.

Das Serriger Brückendilemma
Foto: (h_sab )

Serrig. Wer in Serrig eine Lieferung per Brummi erwartet, hat unter Umständen ein Problem. Denn Laster, die höher als 3,50 Meter und schwerer als 7,5 Tonnen sind, können von der Bundesstraße 51 an der Saar nicht in den Ort reinfahren. Fahrer, die beispielsweise aus Richtung Saarburg kommen, müssen einen 20 Kilometer langen, bergigen Umweg über Irsch und Zerf in Kauf nehmen. Ob Bäcker oder Zimmerer: Unternehmer kritisieren die fehlende Zufahrt (der TV berichtete).
Serrigs Ortsbürgermeister Egbert Adam will das Problem angehen. Doch die Lage ist kompliziert. Und so hat die Ortsgemeinde zunächst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Nun lädt sie alle Einwohner zur Bürgerversammlung am Mittwoch, 13. Juli, ein (siehe Extra), um über die Lösungsvarianten zu diskutieren. Die Bahnlinie zwischen Ortskern und B 51 ist Grund dafür, dass der Verkehr an drei Stellen im Ort entweder unter oder über eine Brücke geleitet wird. Vier Lösungsmöglichkeiten werden laut Ortschef Adam in der Machbarkeitsstudie diskutiert. Fazit: Irgendeinen Haken hat die Sache immer. Hier ein Überblick über die möglichen Varianten:

Variante Hauptstraße:
Die auf eine Höhe von 3,50 Meter begrenzte Unterführung in der Hauptstraße (Kreisstraße K 138/K 139) wird tiefer gelegt. Dies ist laut Adam eine sehr aufwendige, sprich teure Sache, da die Brücke erneuert und die Unterführung auch verbreitert werden müsste. Der Verkehr hinter der Brücke müsste ebenfalls neu geregelt werden, eventuell mit Hilfe eines Kreisels.


Variante Bahnhofstraße:
Die Bahnbrücke über die Bahnhofstraße, unter der der Verkehr durchgeführt wird, wird erneuert. Der Vorteil: Die Bahn plant dies ohnehin. Der Nachteil: Die Pläne sind für das Jahr 2023 gedacht. Weitere Nachteile: Nach der Unterführung steigt die Straße steil an, im Anschluss wird es unübersichtlich. Bei dieser Variante auf einer Gemeindestraße würde die Trasse nur für Anlieger freigegeben, die Gemeinde darf die Straße für den Durchgangsverkehr sperren.

Variante Martinusbrücke:
Die Martinusstraßenbrücke, die nur von Fahrzeugen unter 7,5 Tonnen und 2,45 Metern Höhe befahren werden darf, wird erneuert. Ebenfalls eine teure Variante, bei der die nachfolgende Trassenführung viele Fragen aufwirft, zumal sie - genauso wie die Variante Hauptstraße - ungeliebten Schwerlastverkehr in den Ort bringen würde. Hier würde der überörtliche Schwerverkehr jedoch großteils auch über Gemeindestraßen rollen.

Variante neue Unterführung: Eine neue Unterführung wird am Ortsrand südöstlich der Martinusstraße gebaut und müsste über eine neue Straße an das bestehende Netz angeschlossen werden. Problem: Vermutlich rechtfertigen die Verkehrszahlen einen solchen Neubau nicht.
Extra

Das Serriger Brückendilemma
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Das Serriger Brückendilemma
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In Serrig wird die Machbarkeitsstudie zur Lösung des Problems der fehlenden Brummizufahrt in einer Einwohnerversammlung am Mittwoch, 13. Juli, ab 19 Uhr in der Turnhalle der Grundschule vorgestellt. Landesbetrieb Mobilität, Verbandsgemeindeverwaltung, Planungsbüros und ortsansässige Unternehmer geben einen Überblick über die derzeitige Situation. Ortsbürgermeister Egbert Adam will den Bürgern anschließend so viel Zeit zur Diskussion lassen, "bis jeder seine Argumente pro und kontra" auf den Tisch gelegt hat. Das Votum der Einwohner soll unmittelbar einfließen in die Entscheidung des Gemeinderats in der anschließenden öffentlichen Sitzung. Auf der Tagesordnung des Rats stehen außerdem die Änderung der Satzung zum Friedhofs- und Bestattungswesen sowie Präventivmaßnahmen zur Schadensabwehr bei Stark-regen im Ort. mai

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