Das Spannende liegt so nah

GRIMBURG. Ein toller Ferientag: Faszinierende Baukunst, aufregende Geschichten rund um das einstige Burgleben und die Bürger von "Baltopolis" nahmen die TV -Ferienspaßler mit auf eine prickelnde Zeitreise.

"Wenn ein Junge Ritter werden wollte, verließ er mit sieben Jahren seine Familie und lebte fortan auf der Burg", erzählt Franz-Josef Becker vom Förderverein Burg Grimburg den interessiert zuhörenden Jungen und Mädchen. TV -Ferienspaßkind Peter Ehses aus Trier-Feyen ist acht Jahre alt. In die Regenjacke eingemummelt, lauscht er den Erzählungen des Burgführers. Seine Mama erklimmt gemeinsam mit den anderen Erwachsenen und Dittmar Lauer, Vorsitzender des Fördervereins Burg Grimburg, den imposanten Burgturm. 120 Stufen führen nach oben.Historisches Gemäuer und Fantasy-Figuren

Das Treppensteigen wird mit einer beeindruckenden Aussicht über das weitläufige Gelände belohnt. Währenddessen spazieren die Kinder über alte Original-Pflastersteine bis an den Rand des steilen, westlichen Hanges. Franz-Peter Becker erklärt, warum die Grimburg vor Jahrhunderten genau an dieser Stelle erbaut wurde: "Hier konnten Feinde sofort gesehen werden, und aus dieser Position heraus konnten sich die Ritter gut verteidigen." Weiter geht es auf holprigen Wegen und Treppen durch den Innenhof der Grimburg. Die Blicke von Peter und Vinzenz Anton (10) aus Trier gleiten entlang des atemberaubenden alten Gemäuers. "Die Baukunst finde ich faszinierend. Toll, wie gut die Architekten zu der Zeit schon waren", sagt Peter später bewundernd. Fesselnd sind an diesem Tag auch die 150 Fantasy-Spieler, die zurzeit - zufällig - die Grimburg "belagern". Für eine Woche versinken die Liebhaber von Fantasy-Spielen aus ganz Deutschland in eine irreale Welt. Durch Verkleidung schlüpfen sie in die Rolle eines Kalifen oder eines Kobolden. Einige sehen mit Elb-Ohren und ihren mit grüner Farbe angemalten Körpern oder düsterer Kleidung teils skurril, teils witzig aus. Sie spielen das Leben in einer fiktiven Stadt nach. Das Treiben im imaginären "Baltopolis", so der Name der Stadt, und die TV -Ferienspaßler hauchen der Burg an diesem Tag Leben ein. Vorbei an den exotisch wirkenden Fantasten erzählt der Burgführer von Frauen, die durch üble Nachrede als Hexen verfolgt wurden, und von Spinat und Mehlspeisen, der fleischlosen Ernährung im Mittelalter. Bei Kaffee und Kuchen im authentisch nachgebauten Burgkeller, lassen Kinder und Erwachsene das Erlebte noch einmal Revue passieren. "Echt schöner Tag", sagt Jan Fritzen aus Klausen. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine. Denjenigen, die noch mehr aus der Zeit des Mittelalters wissen wollten, steht Burg-Experte Dittmar Lauer, der sich seit 20 Jahren leidenschaftlich für die Grimburg einsetzt, bereitwillig Rede und Antwort. Nicht nur die Burgführer, auch Petrus meinte es außerordentlich gut mit den TV -Ferienspaßlern und bescherte Bilderbuch-Wetter.

  

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