Das tägliche Leben, ein einziger Blues

Saarburg · Vor rund 150 Zuhörern hat das Duo Stefan Stoppok und Reggie Worthy in der Saarburger Stadthalle etwas unter Beweis gestellt. Nämlich, dass Blues, Folk und Rock sich vertragen, sogar in deutscher Sprache, und auch, dass Zwei ganz groß klingen können.

 Erfahrungen aus dem täglichen Leben: Stefan Stoppok tingelte jahrelang als Straßenmusiker quer durch Europa.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Erfahrungen aus dem täglichen Leben: Stefan Stoppok tingelte jahrelang als Straßenmusiker quer durch Europa.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. (doth) Die Bühne in ein fahles Rot getaucht. Darauf eine Reihe Gitarren. Aus den Lautsprechern erklingt leise das, was die Zuhörer am Abend mit Stefan Stoppok und Reggie Worthy erwartet - ein Duo mit deutschem Blues, das der TV präsentiert. Songs, die den Alltag beschreiben, witzig, skurril, manchmal gefühlvoll, das ist das Markenzeichen.

Da werden Probleme mit dem eigenständig abtauenden Kühlschrank zur Krise und Tragödien wie riechende Socken zum Hit. Stoppok kann's aber auch gefühlvoll, wenn er dazu auffordert. "Beweg' dein Herz und Hirn."

Woher kommen seine Themen? "Ich kann mich nicht einfach hinsetzen und sagen, jetzt schreib ich ein Lied", erklärt der 54-Jährige, der viele Jahre als Straßenmusiker durch Europa zog. Man müsse feine Antennen haben, denn die Musik sei immer da. Sie müsse nur noch durch den Künstler zum Klingen gebracht werden. "Ich verstehe mich quasi als Medium", so Stoppok.

Mit einer Stimme irgendwo zwischen Gunter Gabriel und Udo Lindenberg fand Stoppok mit dem Bassisten Reggie Worthy die ideale Ergänzung, um Alltagsgeschichten, Beziehungskrisen, aber auch Freundschaften in Blues, Folk und Rock zu verpacken.

Hinter Bühnenlautsprechern versteckt waren die Rhythmusgerätschaften aufgebaut, die ganz unauffällig von vier Füßen bedient wurden. Das erweckte den Eindruck einer richtig großen Band.

Der gebürtige Essener hat sich eine treue Fangemeinde aufgebaut. Dazu gehört Klaus Otten aus Saarburg: "Ich habe Stoppok schon oft live gesehen. Jedesmal bringt er neue Lieder mit, hat Witz und Charme. Ein echter Kumpel."

Seine lustige und spritzige Art findet Susanne Hoffeld aus Kirf an Stoppok außergewöhnlich: "Ich wusste nicht, was mich erwartet. Ich habe die Karte gewonnen." So wie Stoppok den Blues rüberbringe, spreche er viele Menschen an.

Die extreme Spielfreude der beiden Musiker steckte an, auch weil sich viele angesprochen fühlten. Jeder hat ja schon mal den Blues "vor sich hergeschoben". Warum ist Stoppok eigentlich nicht viel berühmter?

Weitere Tourdaten und Informationen gibt es im Internet unter www.stoppok.de.

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