Das Vorwort ist schon mal gesprochen

Jahrelang hatte es Streit und Diskussionen um das Gebiet "Dreikopf" gegeben: Dort sollte nach raumordnerischen Planungen die Ansiedlung von Windkraftanlagen zulässig sein. In seiner jüngsten Sitzung befürwortete der Ortsbeirat die Aufstellung von drei Anlagen mit einer maximalen Höhe von 100 Metern. Das voraussichtlich letzte Wort hat der Konzer Stadtrat in der nächsten Woche.

Konz-Oberemmel. Die "Freude", sich zum wiederholten Male mit dem Thema "Dreikopf und Windkraftanlage" beschäftigen zu müssen, stand den Oberemmeler Ortsbeiräten am Montagabend in der Gaststätte Adams ins Gesicht geschrieben.

Seit vielen Jahren schon gibt es die Diskussion, ob Windkraftanlagen in dem Gebiet zulässig sind. 2004 hatte die Raumordnung die Gemarkung "Dreikopf", unmittelbar an der B 268 nahe Pellingen, als Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen.

Dem gegenüber stand die ablehnende Haltung des Stadtrates Konz. Einer Studie von 2006 zufolge seien Beeinträchtigungen bestimmter Vögel und Fledermäuse zu befürchten. Die wurden selbst von den Grünen als "nicht so dramatisch" betrachtet, und zudem als leicht kompensierbar eingestuft. Angesichts der "Sackgassen Atomkraft und Kohlekraftwerke" sei Windkraft ein "unverzichtbarer Mosaikstein im Konzert der erneuerbaren Energien", so die Einschätzung der Grünen (der TV berichtete mehrfach). Die Sachbearbeiterin in der Bauabteilung der VG Konz, Annette Weber, stellte nun dem Ortsbeirat die neusten Anregungen der beteiligten Behörden und Verbände zum Bebauungsplan Dreikopf vor. Die gute Nachricht: Der jüngste Bebauungsplan brauche nicht geändert zu werden.

In der Gesamtheit legten sämtliche Stellungnahmen, aus denen Weber zitierte, ein Veto pro Windkraft ein. Drei Anlagen mit einer maximalen Höhe von 100 Metern hält die Planungsgemeinschaft nun für zulässig.

Auch die Naturschutzverbände, BUND, Nabu und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stimmen der Planung zu. Letztere spricht sogar explizites Lob aus: "Wir haben noch selten eine Planung zur Stellungnahme bekommen, bei der alle Aspekte des Vorhabens im Umweltbericht so eingehend behandelt wurden wie im vorliegenden Fall", heißt es in ihrer Stellungnahme.

Dennoch sprach die Schutzgemeinschaft Bedenken hinsichtlich der jagenden Fledermäuse aus, die durch die Rotoren der Windkraftanlagen gefährdet seien.

Den Informationen von Weber folgte der Beschluss des Ortsbeirats. Bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme sprach das Gremium die Empfehlung an die Stadt Konz aus, den Bebauungsplan Dreikopf als Satzung zu beschließen und die Begründung inklusive Umweltbericht zu billigen.

Die nächste Klippe steht am 4. November an, wenn der Stadtrat Konz über den Bebauungsplan berät.

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