Das Wandern ist des Scherers Lust

MANDERN. (hm) Wenn man dem 64-jährigen Josef Scherer zuhört, wandern die Gedanken in die Berge, und man sieht ihn Wanderwege erklimmen. Denn wenn der ehemalige Gastwirt von seiner Leidenschaft erzählt, dann tut er dies bildhaft und voller Begeisterung.

Der Rentner, der zwölf Jahre lang bei der Firma Krupp-Thyssen im Versand gearbeitet hatte, wandert, seit er denken kann. Kein Wunder, dass er 1969 Mitbegründer des Manderner Wandervereins wurde und über 25 Jahre lang den Vorsitz führte. "Wir haben uns dem Hauptvorstand des Saar-Wald-Vereins, der Dachorganisation des Saarlandes, 1971 angeschlossen und haben seriöses Vereinsleben praktiziert." Scherer legt Wert auf diese Feststellung, "denn viele glauben, ein Wanderverein ziehe bis zur nächsten Kneipe, um unter dem Vorwand des Wanderns gemütliche Stunden zu erleben". Die Wahrheit sehe jedoch anders aus, sagt der allein stehende, ehemalige Wirt der "Brunnenstube", die er mit Schwester Gertrud und Hermann Josef Edlinger 37 Jahre lang geführt hatte.Südtirol ist zur zweiten Heimat geworden

Heute verzichtet Scherer auf die größeren Touren. "Die Knochen machen nicht mehr so mit wie früher", sagt er. Aber er erinnert sich noch gut: "Wandertouren bis zu zehnTagen habe ich organisiert und bin mitgewandert. Südtirol ist dadurch fast zu meiner zweiten Heimat geworden." Auch heute verschlage es ihn dorthin, ob mit Verein oder privat. Da mache das Wandern so richtig Spaß. Mehrtägige Wanderungen mit Gepäcktransfer in Etappen durch das Saartal waren unter seiner Regie an der Tagesordnung. "Es waren anstrengende Tage, wir verbrachten aber auch schöne und lustige Abende." Die ersten Sternwanderungen gab es zum ersten Mal 1979. Als es noch keinen Karnevalsverein gab, habe der Wanderverein die karnevalistischen Schwerpunkte im Ort gesetzt, erinnert sich Scherer. Alle Veranstaltungen und Kappensitzungen seien vom Wanderverein veranstaltet worden. Geselligkeit und Kontakt zur Bevölkerung sei ihm immer sehr wichtig gewesen, betont Scherer, der den Vorsitz an Nachfolger Berthold Thome abgegeben hat. Diesen Kontakt habe er auch immer mit den landwirtschaftlichen Kunden gepflegt, denn bei der Raiffeisenbank habe er lange in der Warenabteilung gearbeitet und den Strukturwandel der Landwirtschaft miterlebt. Heute lässt es Scherer ruhig angehen. Dann erfreut er sich an seiner Gartenarbeit und dem Wohnen im Grünen. Er widmet sich Blumen und Pflanzen und besitzt offensichtlich den "grünen Daumen". Der Literatur widmet er einen großen Teil seiner Freizeit. Insbesondere geschichtliche, natur- und erdkundliche Bücher ziehen ihn dann in ihren Bann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort