Das war 2012 im Hochwald

Volksfreund.de wirft einen Blick zurück auf das vergangenen Jahr im Hochwald.

Das war 2012 im Hochwald
Foto: Axel Munsteiner/Archiv
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Das war 2012 im Hochwald
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Das war 2012 im Hochwald
Foto: Hunsrück Touristik/Archiv

Reinsfeld: Windkraft
Ob in der Verbandsgemeinde Hermeskeil oder im benachbarten Kell: Neue Windräder stehen in vielen Orten auf der Wunschliste ganz oben. Einige von ihnen - beispielsweise die Stadt Hermeskeil, Reinsfeld oder Beuren - haben bereits Verträge mit Investoren geschlossen, die ihnen nach Errichtung der Anlagen hohe Pachteinnahmen garantieren würden. Die Verbandsgemeinde Kell geht einen anderen Weg: Sie will die künftigen Windräder zusammen mit einem Partner aus der Branche in eigener Regie bauen und später betreiben. Dafür ist die Gründung einer Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) geplant. Doch hinter der Verwirklichung der vielen Windkraftpläne im Hochwald steht noch ein großes Fragezeichen. So sind einige Projekte durch den Artenschutz gefährdet: In der Region ist die streng geschützte Mopsfledermaus aufgetaucht, und zu deren Behausungen müssen ausgedehnte Mindestabstände eingehalten werden.

Neuhütten: Nationalpark-Pläne berühren drei Orte
In Neuhütten, Züsch und Damflos beschäftigt vor allem ein Thema die Bürger: der geplante Nationalpark, den das Land im Idarwald-Hochwald einrichten will. Das Schutzgebiet im Staatswald soll zwischen 8000 und 10.000 Hektar groß sein und sich bis ins Saarland erstrecken. Nach den bisherigen Plänen des Landes würde der Nationalpark auf dem Gebiet aller drei Gemeinden liegen. Die Position der drei Räte ist, dass sie dem Projekt "grundsätzlich positiv" beziehungsweise "kritisch-offen" gegenüberstehen. Bei einer großen Infoveranstaltung können auch die Bürger mitreden und aus ihrer Sicht sagen, welche Chancen und Risiken sie bei einem Nationalpark sehen. Dabei wird deutlich: Für viele Menschen in den drei Orten ist es vor allem wichtig, dass es in einem Nationalpark keine Probleme mit der Brennholzversorgung und nicht zu viele Verbote bei Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Reiten gibt.

Hinzert/Pölert: Neuer Ortschef
Jürgen Merkel regiert seit Januar 2012 im Doppelort Hinzert-Pölert. Der 44-jährige Krankenpflegehelfer wird vom Gemeinderat einstimmig zum neuen Ortsbürgermeister gewählt. Zuvor war der Spitzenposten in der 300-Einwohnerkommune monatelang vakant. Merkels Vorgänger Markus Schmitt war wegen Umzugs zurückgetreten. Merkel wohnt im Ortsteil Pölert und arbeitet in Luxemburg.

Hermeskeil: Große Sause
Was für ein Spektakel! In Hermeskeil legen sich 58 tollkühne Piloten bäuchlings auf Mülltonnen und rasen mit diesen Kübeln dann in Schussfahrt die Trierer Straße runter. Die vom Verein Yes Angels organisierte Mülltonnen-WM erweist sich im August trotz brütender Hitze am heißesten Tag des Jahres als großer Publikumsmagnet. Rund 5000 Schaulustige verfolgen am Straßenrand das irre Rennen.

Hermeskeil: Baubeginn für das Feuerwehrmuseum
Jahrelang wurde über das Projekt strittig diskutiert, im Sommer 2012 beginnen die Bauarbeiten. Auf dem Neuen Markt in der Hermeskeiler Innenstadt entsteht das rheinland-pfälzische Feuerwehrmuseum. Dafür wird der Altbau des früheren Heimatmuseums saniert und daneben ein Neubau errichtet. Insgesamt wird das Feuerwehrmuseum inklusive eines Gastronomieteils rund 3,8 Millionen Euro kosten. Die Eröffnung des Museums, für dessen Bau es einen hohen Landeszuschuss gibt, ist im Herbst 2013 geplant. Allerdings ist die Stadt nach wie vor auf der Suche nach einem Pächter für die Gaststätte.

Züsch/Hermeskeil: Trauer um Ehrenbürger und Ex-Pfarrer
Der Tod von zwei bekannten Persönlichkeiten bewegt die Menschen im Raum Hermeskeil. Im Februar stirbt der frühere Ortsbürgermeister von Züsch, Palmatius Kohlhaas, nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren. Der SPD-Politiker war von 1974 bis 2004 Gemeindechef von Züsch. 2007 wurde er Ehrenbürger seines Heimatorts. Im August trauern die Hermeskeiler um ihren einstigen Pfarrer Ottfried Stertenbrink, der von allen nur Otti genannt wurde. Er starb im Alter von 76 Jahren. Stertenbrink war von 1980 bis 2006 Pastor der Pfarrei St. Martinus. Auch nach seinem Abschied von diesem Amt blieb Sterte nbrink in Hermeskeil wohnen.

Hermeskeil: Große archäologische Sensation
Forscher der Uni Mainz erbringen im Jahr 2012 den Beweis, dass vor den Toren Hermeskeils unter einer unscheinbaren Wiese ein wertvoller archäologischer Schatz schlummert. Ein Grabungsteam unter der Leitung von Sabine Hornung ist am Rand der Stadt auf die Überreste des ältesten römischen Militärlagers auf deutschem Boden gestoßen. Es wurde zwischen 53 und 51 vor Christus, also zu der Zeit von Julius Cäsar, aufgeschlagen. Die Wissenschaftler vermuten, dass damals zwischen 5000 und 10.000 Legionäre im Kampf gegen den aufständischen Keltenstamm der Treverer in der Hermeskeiler Garnison stationiert waren. Bei der genauen Datierung sind 70 abgebrochene Schuhnägel ein entscheidendes Puzzleteil für die Forscher. Die römischen Soldaten hatten diese Nägel auf den gepflasterten Straßen verloren. Anhand ihrer Größe stellten die Archäologen fest, in welcher Zeit sie hergestellt worden waren.

Hermeskeil: Stimmungsvoller Markt
Mit dem Lichterglanz im Park landet der Hochwald-Gewerbeverband (HGV) wieder einen Volltreffer. Zum zweiten Mal dient der stimmungsvoll beleuchtete Stadtpark als Kulisse für den Weihnachtsmarkt in Hermeskeil. Diesmal geht's an vielen der insgesamt 60 Stände am zweiten Dezember-Wochenende mittelalterlich zu. Laut Veranstalter kommen rund 8000 Besucher. Etwa ebenso viele Gäste zieht es im Oktober zum Handwerker- und Bauernmarkt in der Innenstadt. Das größte Volksfest der Region - die Hermeskeiler Stadtwoche - leidet im Juli hingegen unter dem schlechten Wetter.

Kell: Schmuckes neues Haus für die Feuerwehr
Sie hat lange darauf gewartet, Anfang April 2012 ist es dann so weit gewesen: Bei der Keller Feuerwehr herrscht Feier-Alarm. Denn die Truppe zieht in ihr neu gebautes Gerätehaus an der Hunsrückhöhenstraße um. Die beengten Verhältnisse im alten Domizil in der Ruwerstraße sind damit Geschichte. Der Bau eines neuen Feuerwehrhauses war zuvor fast ein Jahrzehnt lang ein Dauerthema im VG-Rat. Das Projekt hat rund eine Million Euro gekostet. In dem 600 Quadratmeter großen Gerätehaus gibt es Stellflächen für sechs Feuerwehrautos und eine modern ausgestattete Werkstatt. Dazu kommt die Funkzentrale, die im Ernstfall die Einsätze aller 13 Wehren in der VG koordiniert.

Schillingen: Neues Pastor
Kai Quirin übernimmt im August den Posten des Pastors in der Pfarreiengemeinschaft Schillingen. Der 33 Jahre alte Geistliche aus dem Saarland ist damit neuer Seelsorger für fast 11.000 Katholiken aus allen 13 Orten der VG Kell plus Reinsfeld. Qurin tritt die Nachfolge von Pastor Thomas Linnartz an, der seinerseits als Pastor ins Saarland - und zwar nach Schmelz - gewechselt war.

Hermeskeil: Erste Große Firma an der Kaserne
An der früheren Hochwaldkaserne tut sich was: Auf dem Gelände der 2006 geschlossenen Garnison baut die im Dachdecker-Großhandel tätige Firma DEG für eine siebenstellige Summe ein Hochregallager und nimmt dort im Herbst 2012 ihre Arbeit auf. Nach dem Scheitern des Tourismus-Projekts Dorf Hochwald kündigen die neuen Besitzer der Ex-Kaserne - die private Immobiliengesellschaft Viresca - an, dass sie das Areal in ein Zukunftszentrum für erneuerbare Energien umwandeln wollen.

Kell am See: Bahn frei im frisch sanierten Freibad
Erste Saison nach einer gelungenen Schönheitsoperation: An Pfingsten 2012 werden die neuen Schwimmer- und Sprungbecken im Keller Freibad offiziell eingeweiht. Die vorangegangenen Sanierungsarbeiten haben etwas mehr als eine Million Euro gekostet. Auffallendes Kennzeichen des neu gestalteten Keller Freibads ist, dass es zwar moderner, aber auch kleiner geworden ist. Das 25-Meter-Schwimmerbecken hat nur noch vier statt sechs Bahnen. Der alte Fünf-Meter-Turm wurde abgerissen. Jetzt steht dort eine Drei-Meter-Plattform. Die Wasserfläche hat sich etwa halbiert - und zwar von 732 auf 373 Quadratmeter. Dadurch sollen die Unterhaltungskosten sinken.

Kell am See: Viel Betrieb bei der Gewerbeschau
Eine Wirtschaftsmesse alle vier Jahre, auf der Betriebe ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Bei der vierten Gewerbeschau der VG haben sich im September 74 Firmen mit ihren Ständen in und vor der Keller Sporthalle postiert. Die Veranstalter schätzen, dass sich an zwei Tagen rund 14.000 Menschen auf dem Ausstellungsgelände getummelt haben.

Zerf: Neues Oberhaupt
Noch einmal gut gegangen für Dieter Engelhardt: Der SPD-Politiker ist im Juni einziger Bewerber für den Posten des Ortsbürgermeisters von Zerf. Bei der Urwahl erreicht er denkbar knapp mehr als die erforderlichen 50 Prozent der Stimmen. Exakt 51,5 Prozent der Wahlbeteiligten votieren für den 46-jährigen Stuckateurmeister. Engelhardt beerbt damit seinen Parteifreund Manfred Rommelfanger, der nach 23 Jahren als Ortschef aus gesundheitlichen Gründen zurücktritt.

Reinsfeld: Saar-Hunsrück-Steig bleibt Spitze
Mit einem Rekord-Ergebnis festigt der Saar-Hunsrück-Steig seinen Ruf als bester Fernwanderweg Deutschlands. Die Experten vom Deutschen Wanderinstitut dekorieren den Steig bei der Neubewertung im Mai 2012 mit 64 von 100 möglichen Erlebnispunkten. Das sind sechs Punkte mehr als bei der Zertifizierung 2009. Der Saar-Hunsrück-Steig führt über 218 Kilometer Länge von Perl an der Mosel durch das Saarland und den Hochwald nach Trier beziehungsweise Idar-Oberstein. Bei den dazugehörigen Traumschleifen gibt es 2012 im Raum Hermeskeil ebenfalls Zuwachs. Nahe Reinsfeld wird im September der Rundkurs Frau Holle eröffnet.

Kell am See: VG bleibt eigenständig
Nach langem Hin und Her kann die Verbandsgemeinde Kell im Oktober 2012 aufatmen: Das Land kündigt an, dass es die VG Kell bei der Kommunalreform nicht zur Fusion mit Nachbarn zwingt. Damit ist zumindest bis 2019 der Bestand der VG Kell gesichert. Das entspricht dem ausdrücklichen Wunsch der Bürger: Im April 2012 sprachen sich 78 Prozent der Menschen aus 13 Orten für den Erhalt der VG Kell aus.

Kell am See: Mascara ist die Schönste
Muh! Wenn Schönheitsköniginnen locker mal über 600 Kilo auf die Waage bringen - dann kann das nur bei einer Veranstaltung passieren: Die 52. Auflage der Verbandsgemeinde-Tierschau lockt Ende August rund 3500 Besucher und die geballte Politik-Prominenz nach Kell. Der Ehrentitel der Miss Hochwald geht dabei ausgerechnet in die Eifel. Die Jury kürt Mascara zur schönsten Kuh der Schau. Das Prachtexemplar kommt aus einem Züchterbetrieb in der Eifel. Im Vorführring dreht Mascara mit Jochen Schulze ihre Runde und macht dabei von allen Teilnehmerinnen die beste Figur.

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