"Das war reine Zerstörungswut"

HERMESKEIL. Noch sind die Täter, die vor vier Wochen die Erzbergkapelle geschändet und die Gethsemane-Figurengruppe zerstört haben, nicht gefasst. "Wir beobachten eine verdächtige Tätergruppe, die hier aus der Umgebung stammt", sagt Kriminal-Hauptkommissar Franz Petry.

 Es gibt auch gute Nachrichten: Der Hermeskeiler Heinz Treitz hat die schöne Gethsemane-Gruppe komplett restauriert. Die Vandalen hatten den Figuren die Köpfe abgeschlagen.Foto: Jörg Pistorius

Es gibt auch gute Nachrichten: Der Hermeskeiler Heinz Treitz hat die schöne Gethsemane-Gruppe komplett restauriert. Die Vandalen hatten den Figuren die Köpfe abgeschlagen.Foto: Jörg Pistorius

Die Erzbergkapelle steht abgelegen am Hermeskeiler Stadtrand. Ein Ort der Ruhe, der oft von Gläubigen aufgesucht wird. Sie besuchen die Kapelle und verweilen kurz bei der wunderschönen Gethsemane-Gruppe. Um so härter war der Schock. Zweimal hatten unbekannte Vandalen die Kapelle besucht und sie auf unglaublich widerwärtige Weise geschändet (der TV berichtete). Außerdem hatten die Täter die Gethsemane-Figuren geköpft. Die Kriminalpolizei Hermeskeil hat eine Ermittlungsgruppe gegründet. "Konkrete Beweise liegen noch nicht vor", sagte Hauptkommissar Petry gestern im TV -Gespräch. Dennoch steht "eine Gruppe Jugendlicher aus der Region" im Fadenkreuz der Ermittler. Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Die Gethsemane-Figurengruppe ist wieder hergestellt worden. Das ist dem Hermeskeiler Heinz Treitz zu verdanken. "Schon als Kinder haben wir dort oben gespielt", sagt der sympathische Hobby-Restaurateur. "Ich habe mich sofort nach Bekanntwerden des Schadens an die Arbeit gemacht." Übrigens nicht zum ersten Mal. Vor 15 Jahren sind die Figuren schon einmal geköpft worden. Auch damals hat Heinz Treitz die Gruppe gerettet. Doch nicht nur die Hermeskeiler Erzbergkapelle ist zum Ziel von Vandalen geworden. Auch die Donatuskapelle bei Losheim am See wurde inzwischen zweimal stark beschädigt. Der jüngste Fall spielte sich am vergangenen Wochenende ab. "Die Täter haben die Fenster zerschlagen und ein Kreuz zerschmettert", sagt Klaus Münster von der Polizeiinspektion Wadern. "Danach wollten sie mit einem untauglichen Brandbeschleuniger die Kapelle anzünden." Das war bereits der zweite Brandanschlag innerhalb kurzer Zeit. "Es gab Hinweise, dass Satanismus der Hintergrund ist. Diese haben sich jedoch nicht bestätigt", sagte Münster gestern dem TV . "Das war reine Zerstörungswut." Eine Verbindung zwischen beiden Vandalismus-Attacken sehen die Polizeiinspektionen Hermeskeil und Wadern nicht. Münster: "Das war eine regionale Gruppe." "Kinder waren das nicht", so die Reaktion von Pastor Otfried Stertenbrink. "Da war einer am Werk, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat."

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