Das Wasser in Hermeskeil wird teurer

Hermeskeil · Die Verbraucher in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil müssen im nächsten Jahr mehr Geld dafür bezahlen, dass die Werke sie mit frischem Wasser versorgen. Die Gebühren steigen um acht Cent pro Kubikmeter (1000 Liter). Das hängt unter anderem mit einer neu eingeführten Abgabe an das Land - dem sogenannten Wassercent - zusammen. An den Tarifen für die Abwasserbeseitigung ändert sich 2013 nichts.

 Burkhard Theis von den Hermeskeiler Verbandsgemeindewerken hält ein Glas Wasser hoch. Der Preis für 1000 Liter steigt ab 2013 um acht Cent. Im Hintergrund ist eine über 100 Jahre alte Pumpe zu sehen, mit der einst Wasser von der Prims hinauf nach Hermeskeil befördert wurde. Sie steht heute auf dem Gelände der Wasseraufbereitungsanlage in der Nähe des Hermeskeiler Waldstadions. TV-Foto: Axel Munsteiner

Burkhard Theis von den Hermeskeiler Verbandsgemeindewerken hält ein Glas Wasser hoch. Der Preis für 1000 Liter steigt ab 2013 um acht Cent. Im Hintergrund ist eine über 100 Jahre alte Pumpe zu sehen, mit der einst Wasser von der Prims hinauf nach Hermeskeil befördert wurde. Sie steht heute auf dem Gelände der Wasseraufbereitungsanlage in der Nähe des Hermeskeiler Waldstadions. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. "Gutes Wasser - klare Preise". So lautet der Slogan eines landesweiten Leistungsvergleichs, an dem vor einigen Monaten unter anderem die Hermeskeiler VG-Werke teilgenommen haben (der TV berichtete).
Mit dem einstimmigen Beschluss des VG-Rats in dessen jüngster Sitzung ist nun auch klar, wie viel die rund 14 500 Einwohner in der Stadt Hermeskeil und den zwölf umliegenden Orten künftig für das kostbare Gut Wasser bezahlen müssen. Ab 1. Januar 2013 klettern die Gebühren pro verbrauchtem Kubikmeter - und zwar um acht Cent von bisher 1,35 auf dann 1,43 Euro.

Wieso steigen die Gebühren? Ähnlich wie in der benachbarten VG Schweich - dort steigen die Tarife sogar um zehn Cent, liegen aber mit 1,07 Euro weiter auf einem deutlich niedrigeren Niveau - spielen für die Preiserhöhung vor allem zwei Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen rechnen die Hermeskeiler Werke in ihrem Wirtschaftsplan 2013 mit höheren Stromkosten. Zum anderen müssen sie eine neu eingeführte Abgabe an das Land abführen - den so genannten Wassercent. Auf diesem Weg fließen rund 30 000 Euro von Hermeskeil nach Mainz.
Die Folge: Bliebe es bei den bisher gültigen Gebühren, würde das Wasserwerk 2013 einen Jahresverlust von 145 000 Euro machen - das wären 80 000 Euro mehr als dieses Jahr.
Durch die nun vom Rat beschlossene Preiserhöhung um acht Cent pro Kubikmeter bleiben aber 54 000 Euro mehr auf der Einnahmenseite hängen. Ergo sinkt der Jahresverlust beim Wasserwerk auf 91 000 Euro.

Wie viel kostet die Abwasserentsorgung? In diesem Bereich gibt es für die Menschen rund um Hermeskeil eine gute Nachricht. Nachdem sich bei der Beseitigung des Abwassers die Gebührenschraube in den zurückliegenden Jahren immer ein Stückchen weitergedreht hat, verzichten die Werke und der Rat 2013 auf eine neuerliche Erhöhung. Es bleibt also dabei, dass für jeden Kubikmeter Schmutzwasser, der in den Kanal läuft, ein Preis von 2,47 Euro bezahlt werden müssen. Im 2013er-Wirtschaftsplan des Abwasserwerks wird mit einem Jahresverlust von 98 000 Euro gerechnet. Dieses Defizit kann aber durch den Zugriff auf das noch rund 4,5 Millionen Euro dicke Rücklagenpolster abgedeckt werden.

Was sind die Auswirkungen für die Verbraucher? Für einen Vier-Personen-Musterhaushalt mit einem 800 Quadratmeter großem Grundstück und einem Jahresverbrauch von 140 Kubikmeter erhöht sich das zu zahlende Wassergeld um exakt 11,98 Euro - und zwar von 283,55 auf 295,53 Euro. Hinzu kommen die Kanalgebühren, sprich die Schmutzwasserbeseitigung und der wiederkehrende Beitrag für die Oberflächenentwässerung, an denen sich jedoch nichts ändert. Somit muss der oben beschriebene Musterhaushalt im nächsten Jahr eine Gesamtrechnung von 730,93 Euro an die VG-Werke überweisen. 2012 waren es noch 718,95 Euro, also 1,7 Prozent weniger.
Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) bewertete die Mehrbelastung der Verbraucher um knapp zwölf Euro in der Ratssitzung als "nur geringfügige Erhöhung". Er fügte jedoch hinzu, "dass uns natürlich bewusst ist, dass den Bürgern derzeit von allen Seiten in die Taschen gegriffen wird".
Die Fraktionen von CDU, SPD, BFB und FWG bescheinigten den von Andreas Schmitt geleiteten VG-Werken unsiono eine gute Arbeit und schlossen sich den Vorschlägen für die künftige Gebührengestaltung an.
Extra

Im Jahr 2013 sind in den Betriebszweigen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Projekte geplant, für die insgesamt rund 1,8 Millionen Euro ausgegeben werden. Zum Vergleich: 2012 summierten sich die Investitionen der Hermeskeiler Werke auf knapp 2,2 Millionen Euro. Die wichtigsten Vorhaben in den kommenden Monaten sind der Bau einer zwei Kilometer langen Wasserleitung vom Hermeskeiler Gewerbegebiet nach Malborn-Thiergarten. Dadurch wird die Verbandsgemeinde Thalfang an das Hermeskeiler Netz angeschlossen. In den Wirtschaftsplan 2013 wurden dafür 600 000 Euro eingestellt. Außerdem werden in mehreren Orten beim Straßenausbau auch die Kanalrohre erneuert beziehungsweise saniert und parallel dazu auch neue Wasserleitungen verlegt. Das ist beispielsweise in der Stadt Hermeskeil, in Reinsfeld (Kaulenstraße und Zur Flachsheide) und in Züsch (Hoffeldstraße) geplant. Die Gesamtkosten betragen rund 970 000 Euro. ax

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