Das Wunder von Bern

TRIER. (red) Nach der erfolgreichen Serie, in der Zeitzeugen aus der Region Trier von den letzten Kriegsmonaten berichteten, hat der Trierische Volksfreund eine Neuauflage gestartet. Im Mittelpunkt stehen die Wirtschaftswunder-Jahre. Heute ein Bericht von Ilona Rohr.

Mein Vater Fritz Charles, seinerzeit Sportlehrer an der Pädagogischen Hochschule, Trainer bei Eintracht Trier und MIC, also ein bekannter Mann in Trier, nahm mich als kleines Mädchen - ich war elf Jahre - mit in die am Pferdemarkt gelegene Treviris und wir haben uns das "Wunder von Bern" angeschaut. Damals hatten die wenigsten Privatleute ein Fernsehgerät. Ich kann mich ganz deutlich daran erinnern, dass wir in der Einfahrt der Treviris in 20er-Reihen standen. Innen war alles voll und wir haben die Hälse gereckt, um auf den Fernseher mehr oder weniger gut - ich eher schlecht - sehen zu können. Als dann das Siegtor fiel, haben sich alle umarmt und gejubelt; als ob sie ein neues Leben gewonnen hätten. Es war ein Schlüsselerlebnis, das sich ganz stark bei mir eingeprägt hat. Ich bin dann ein paar Jahre später nach Koblenz gezogen und habe im dortigen Brüderkrankenhaus den Beruf der Physiotherapeutin erlernt. Ich bin sehr glücklich in diesem Beruf. Ich kann mich gut mit Sportlern und jungen Leuten beschäftigen. Ich heiße heute durch Heirat Ilona Rohr und bin die älteste Tochter von Fritz Charles. Mein Vater hat mir mit seiner Sportbegeisterung, die er an mich weitergegeben hat, viel Lebensfreude beschert. Ilona Rohr ist Physiotherapeutin aus Neustadt/Weinstraße.

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