Daten von 580 Kunden ausgespäht

Schweich · So wie bereits vor einigen Monaten in Kell sind nun auch Kontendaten von Bankkunden in Schweich ausspioniert worden. Verdächtige Abbuchungen aus Jamaika haben den Betrugsversuch auffliegen lassen.

 Ein manipuliertes Lesegerät hat Daten von Bankkunden in Schweich ausgelesen. TV-Foto: Harald Jansen

Ein manipuliertes Lesegerät hat Daten von Bankkunden in Schweich ausgelesen. TV-Foto: Harald Jansen

Schweich. Der Aufmerksamkeit einiger Bankkunden ist es zu verdanken, dass bisher Unbekannte nicht mehrere Hundert Kontoinhaber in der Region betrügen konnten. Nach Auskunft der Polizei hatten sich Kunden gemeldet, die suspekte Abbuchungen entdeckt haben. Eine Polizeisprecherin sagte, dass bisher sieben Fälle bekannt sind, in denen unberechtigterweise Geld von Konten abgebucht wurde. Dabei habe es sich jeweils um Beträge unter 100 Euro gehandelt, die in Jamaika abgebucht worden sind.
Kontoinhaber informiert


Die Ermittlungen der Polizei legen den Schluss nahe, dass Unbekannte das Kartenlesegerät an der Eingangstür am Gebäude der Sparkasse in Schweich so manipuliert haben, dass Daten bei der Türöffnung ausgelesen werden konnten.
Davon betroffen sind etwa 580 Kunden, die zwischen Samstag, 9. August, 1.15 Uhr, und Sonntag, 10. August, 23.15 Uhr das Bankhaus über diese Zugangskontrolle betreten haben.
Nach Mitteilung der Sparkasse Trier sind die betroffenen Kunden über die Ausspähaktion informiert worden. Die entsprechenden Karten seien gesperrt worden. Polizeisprecher Karl-Peter Jochem geht davon aus, dass nur zeitlich begrenzt illegal Daten in Schweich abgegriffen worden sind. "Es ist dann üblich, erst nach einiger Zeit Geld abzuheben. Oft krumme Summen unter 100 Euro. Das fällt nicht so auf." Zudem limitiert beispielsweise die Sparkasse Trier die Höchstsumme von Abhebungen im Ausland auf 100 Euro. Die Polizei prüft derzeit, ob zwischen der neuerlichen Datenklau-Attacke und einem ähnlich gelagerten Fall in Kell ein Zusammenhang besteht. Ende Mai waren auch dort Kontodaten ausgespäht worden.
Bei mehr als 60 Kontoinhabern waren rund 18 000 Euro gestohlen worden (der TV berichtete). Hinweise auf die Urheber des Datenklaus gibt es bisher weder im Fall Schweich noch im Fall Kell.
Die Polizei rät unter anderem, während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld abzudecken. Wenn möglich, sollten für die Türöffnung und den Abhebevorgang verschiedene Karten genutzt werden.

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