Verwaltung Defekt hat wohl Feuer in Saarburger Verwaltung ausgelöst

Saarburg · Die Polizei vermutet derzeit, dass der verheerende Brand des Saarburger Rathauses durch eine technische Panne ausgelöst wurde. Die Feuerwehr musste erneut eingreifen. Die Verwaltung wird künftig an fünf Standorten arbeiten.

Verwaltung: Defekt hat wohl Feuer in Saarburger Verwaltung ausgelöst
Foto: Marion Maier

Ein technischer Defekt gilt laut Polizei als wahrscheinlichste Brandursache beim Feuer, das die Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg vor einer Woche verwüstet hat.

Polizei zu Hintergründen Karl-Peter Jochem, Sprecher der Polizei Trier, sagte auf TV-Nachfrage: „Noch haben wir kein Gutachten vorliegen und es ist aufgrund der Größe des Brands fraglich, ob wir die Ursache überhaupt finden.“ Die Ermittler gingen nach dem Ausschlussprinzip vor. Brandstiftung komme demnach nicht in Frage. Der Bereich des Dachgeschosses, in dem das Feuer ausgebrochen sei, war laut Jochem nur über eine Tür zugänglich gewesen. Diese sei mit Transpondern zu öffnen gewesen, aber mehrere Tage vor dem Brand nicht genutzt worden. Auch Einbruchsspuren hat die Polizei laut Jochem nicht gefunden. Wie Büroleiter Rudi Klein auf Nachfrage erklärt, haben sich in diesem Teil des Dachgeschosses lediglich Leitungen befunden, keine anderen elektrischen Geräte.

Erneuter Feuerwehreinsatz Am Sonntag musste die Feuerwehr noch einmal eingreifen beim Verwaltungsgebäude. Wehrleiter Bernhard Hein sagte: „In einem Stahlschrank hat es etwas geraucht. Der Schrank wurde mittels Kran und Höhenrettung runtergeholt und abgelöscht.“

Der Schaden Wie groß der Schaden am denkmalgeschützten Wasberghaus ist, ist noch unklar. Gutachter nähmen derzeit die Schäden auf, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von Bürgermeister Jürgen Dixius. Die Zwischendecken bestehen aus Holzbalken, die mit einem Lehm-/Stohgemisch ausgekleidet sind. Durch den massiven Wassereinsatz beim Brand sind die Lehmfüllungen laut Dixius aufgeweicht und teilweise herabgefallen. Das Gebäude könne deshalb nicht mehr betreten werden. Rund 30 Büros und das Trauzimmer seien nicht mehr nutzbar.

Tunnel für Fußgänger Entlang der Straße Schlossberg wurde laut Dixius ein Gerüst und eine Übertunnelung der Straße aufgebaut, so dass Fußgänger trotz Arbeiten auf dem Dach den Weg zum Wasserfall wieder sicher nutzen können. Die im Dachstuhl gelagerten Akten seien größtenteils verbrannt, heißt es weiter. Historisch wertvolle Akten seien dort aber nicht gelagert worden.

Wo die Verwaltung erreichbar ist In den kommenden Wochen wird sich die Verwaltung mit ihren 110 Mitarbeitern auf fünf Gebäude verteilen. Ein Notbüro für das Standesamt wurde für dringende Beurkundungen bereits im Kreiskrankenhaus (Raum E 018) eingerichtet. Dieses Büro ist weiterhin an Werktagen von 9 bis 15 Uhr besetzt. Für die an Fristen gebundene Abgabe von Wahlunterlagen wurde ein Büro in Zimmer 38 im Nebengebäude der Verwaltung eingerichtet.

Das Bürgerbüro und das Ordnungsamt sind laut Bürgermeister in Kürze Am Fruchtmarkt 2 bis 4 erreichbar. Standesamt und Gewerbeamt sollen demnächst im Nebengebäude der Volksbank Saarburg in der Graf-Siegfried-Straße 34 unterkommen. Die Verwaltung werde über den Umzug des Standesamts vom Krankenhaus in die Volksbank informieren, heißt es.

Die Behördenleitung mit Bürgermeister, Büroleitung, Personalamt,  Pressestelle und Sitzungsdienst, dem Bereich Wahlen und dem Beitragsreferat befinden sich künftig im Nebengebäude Am Schlossberg 3 (frühere KFZ-Zulassungsstelle). Die Verbandsgemeindewerke sind am Standort Im Blümchesfeld 13 (ehemaliges Justizausbildungszentrum) untergebracht und arbeiten dort laut Pressemitteilung bereits wieder. Die Mitarbeiter von Bauamt, Sozialamt, Schulamt und Verbandsgemeindekasse sind wie zuvor in dem vom Feuer verschonten Teil des Verwaltungsgebäudes Schlossberg 6 zu finden. Dort wird auch die Poststelle der Verwaltung hin verlegt. Da der Briefkasten am Haupteingang aus Sicherheitsgründen nicht zu erreichen ist, wurde ein neuer Hauptbriefkasten am Nebengebäude (Nebeneingang Verbandsgemeinde-Kasse) eingerichtet.

Bald will die Verwaltung wieder voll da sein. Dixius teilt mit: „Soweit die EDV-technische Umsetzung und die Lieferung der Büroeinrichtungen keine unerwarteten Probleme bereitet, werden alle genannten Bereiche der Verbandsgemeindeverwaltung voraussichtlich spätestens Ende der nächsten Woche voll funktionsfähig sein.“ Der überwiegende Teil der Verwaltung sei aber bereits in dieser Woche wieder am Netz. Die Notfall-Adresse hotline@saarburg-kell.de funktioniere weiter.

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