Deftiger Bühnen-Spaß

OSBURG. (dis) Eine schauspielerische Glanzleistung bot der neue Osburger Theaterverein im Vereinshaus des Männergesangvereins. Er führte das Mundarttheater-Stück "Spanien olé" mit riesigem Erfolg auf.

Der "neue" Theaterverein lässt staunen. Zwar standen die Laienschauspieler schon acht Jahre auf den Brettern, aber da firmierten sie als eine besondere Abteilung des Männergesangvereins. Seit diesem Jahr sind die Schauspieler ein eigenständiger Verein und werden von Hermann Steffes geführt. Das "Abnabeln" hat die Qualität des Theaterspiels nicht gemindert. Denn bei dem gespielten Dreiakter konnten die Lachmuskeln der Besucher "Fiesta" feiern, um im spanischen Sprachgebrauch zu bleiben. Zum Erfolg trugen auch Susi Klären als Souffleuse, die Firma Dehner für den Blumenschmuck und Mario Emanel, der das Bühnenbild gestaltete, bei. Das Stück "Spanien olé" oder im Osburger Platt auch als "Et as wie bei us dahäm" zu überschreiben, spielt in einem kleinen, einfachen spanischen Hotel. Für Familie Meckerer ist es der 20. Urlaub in Spanien. Familienoberhaupt Klaus (Josef Berens) mäkelt in gewohnter Weise und sehr zum Leidwesen seiner Frau Erika (Monika Klären) und Tochter Evi (Jasmin Hossalla) wieder an allem herum. Sein Traum, ein zünftiger Urlaub im Bayrischen Wald, ging auch in diesem Jahr nicht in Erfüllung. Wieder ist man "nur" im kleinen Hotel des sympathischen Pedro (Michael Höllen) in Spanien gelandet. Wie es sich für "gute" Touristen gehört, wird ausschließlich Deutsch geredet, gegessen und getrunken. Zu Gast ist auch Familie Pingelig mit Mutter Eleonore (Isolde Petry), ihrem Gatten Heinrich (Dieter Konz) und Sohn Heinz-Dieter (Carsten Geib). Im Hinblick auf einen geruhsamen Urlaub haben sie aber die Rechnung ohne den streitsüchtigen Klaus Meckerer gemacht. Auch mit Heinrich liegt er anfangs im Clinch. Dies allerdings nur, bis beide zufällig ihre heimliche Vorliebe für den in der Nähe liegenden FKK-Strand entdecken. Doch da spielt dann auch noch Opa Ludwig Meckerer (Hermann Steffes) mit, der den beiden "Freunden der freien Körperkultur" kräftig die Suppe versalzt. Es ist ein totales Chaos auf der Bühne, das zu spontanem Applaus und herzhaften Lachern führt. Zwischen allen Aktivitäten rast auch noch die temperamentvolle Hausperle Maria (Lydia Berens) über die Bühne und beschwert sich über die deutschen "Terroristen", die überall ihren Dreck hinterlassen. Als dann auch noch Tochter Evi mit Heinz-Dieter "verbunden" werden soll anstatt mit ihrer großen Liebe Pedro, steht in Osburg die Welt auf dem Kopf. Eine tolle Sache, dieses Stück.