Dem Vergessen entgegenwirken

Überall in der Region werden sogenannte Stolpersteine verlegt, dezentrale Mahnmale zur Erinnerung an Menschen, die im Naziregime deportiert und ermordet wurden. Die jüngste Aktion fand in Oberemmel statt.

 Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

 Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

 Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

 Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

 Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vier Stolpersteine wurden jetzt in Oberemmel zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft angebracht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Konz-Oberemmel. Stolpersteine wurden erstmalig in Köln durch den Künstler Gunther Demnig entworfen und verlegt. Seine Idee wurde seitdem in zahlreichen Städten realisiert. Seitdem erinnern am letzten Wohnort des Opfers des Naziregimes Messingplatten an die verfolgten Menschen, auf denen ihr Name und Jahrgang, das Jahr ihrer Deportation sowie Datum und Ort ihrer Ermordung eingraviert sind. Seit Mittwoch gibt es in Ober emmel ebenfalls Stolpersteine. Unter Einwilligung des heutigen Hauseigentümers und des überlebenden Familienmitglieds, Siegfried Herrmann, sind in der Brotstraße die ins Auge fallenden Mahnmale im Asphalt eingelassen. Sie erinnern an das Schicksal der jüdischen Familie Jakob und Spohie Herrmann.Sie floh 1938 vor den Nazis nach Frankreich. In Massules, einem kleinen Dorf im französischen Departement Lot-et-Garonne, betrieb das Ehepaar Herrmann mit ihren beiden Söhnen Walter und Siegfried Landwirtschaft, wie Willi Körtels in einer eigens gedruckten Broschüre erläutert. Auf Betreiben des zweiten Vorsitzenden des Fördervereins Synagoge Konz-Könen kam die Aktion Stolpersteine in Gang. Körtels hat das Schicksal der Oberemmeler Familie recherchiert. Als die deutsche Armee Frankreich besetzte, wurde Familie Herrmann wie alle Juden gefangen genommen, in das Camp de Casseneuil und von dort nach Drancy gebracht. Am 9. September 1942 wurden sie in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurden Jakob, Sophie und Walter Herrmann ermordet. Das Todeslager überlebte nur Siegfried Herrmann. Er lebt heute alt und krank in New Jersey in den USA. Das Gedenken an die Opfer soll zur Wachsamkeit mahnen und der Wiederholung entgegenwirken, damit die Nazi-Ideologie nicht wieder Fuß fasst. Die Stolpersteine fügen sich in eine Reihe von Aktionen ein, die sich der Geschichte der Juden in Oberemmel und Umgebung widmen und dem Vergessen entgegenwirken.Das Projekt Stolpersteine Seit 14 Jahren versenkt Gunter Demnig Stolpersteine in Straßen und Wegen. Der Kölner Künstler will an die Opfer des Nazi-Terrors erinnern: an Sinti und Roma, an politisch Verfolgte und an Juden. Inzwischen hat Gunter Demnig rund 13 000 Steine in über 280 Städten und Gemeinden gesetzt. Wie in Deutschland, Österreich und Ungarn sollen künftig auch in den Niederlanden und Italien Stolpersteine verlegt werden. (fun)

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