Den Hunsrück "schmackhaft" machen

ERBESKOPF. Das Ziel der Hunsrückbahn-Reaktivierung vor Augen haben Hermeskeil, Morbach und Thalfang. Für das "Regionalmanagement Hochwald" haben sie ein gemeinsames "Hunsrücker Bündel" geschnürt.

 Das "Hunsrücker Bündel" mit der von Petra Hödl gebackenen "Hunsrücker Schmier" ist geschnürt. Im Bild (von links): Ralf Becker, Geschäftsführer des Ideengebers "Regionalmanagement Hochwald", Joachim Albrech vom Taurus-Institut, Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes, die Verbandsbürgermeister Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) sowie Lothar Helfgen vom Kulturamt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das "Hunsrücker Bündel" mit der von Petra Hödl gebackenen "Hunsrücker Schmier" ist geschnürt. Im Bild (von links): Ralf Becker, Geschäftsführer des Ideengebers "Regionalmanagement Hochwald", Joachim Albrech vom Taurus-Institut, Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes, die Verbandsbürgermeister Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) sowie Lothar Helfgen vom Kulturamt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Noch ist ungewiss, ob die Hunsrückbahn reaktiviert und für Tourismus, Personen- und Güterbeförderung genutzt werden wird. Doch es gibt Ideen, was künftig über Verwaltungsgrenzen hinaus eine gemeinsame Identität entlang der Strecke schaffen könnte. Eine davon ist das "Hunsrücker Bündel", das regionale Direktvermarkter schnüren sollen. Der etwas andere Präsentkorb kann mit schlichten Stöckchen oder mit "Hermeskeiler"-Spazierstock geschultert werden. In punkto Bündel-Inhalt soll es mit Blick auf die Qualität aber keine Alternative geben. Darin sind sie sich einig, die Fachleute des "Regionalmanagements Hochwald", einer vom Land für ein Jahr geförderten Zusammenarbeit von Einheitsgemeinde Morbach und den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Thalfang. In einem verknoteten Geschirrtuch sollen nur regionale Produkte mit auf Wanderschaft gehen oder den Urlauber nach Hause begleiten. Was genau, ist noch offen. Aber die eigens kreierte "Hunsrücker Schmier" soll auf jeden Fall mit rein. Ein im Hunsrückhaus am Erbeskopf verkosteter "Prototyp" besteht aus einem 300 Gramm schweren Riesenbrötchen samt eingebackener Hackfleischmischung. Die Rezeptur basiert auf einer Kooperation der Morbacher Bäckerei Hödl und der Metzgerei Kneppel. Außerdem ist laut Lothar Helfgen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel an den Vertrieb von "Hunsrücker Wildbret" über Direktvermarkter gedacht. Gudrun Rau, Geschäftsführerin Naturpark Saar-Hunsrück, ist begeistert: "Toll, wie der Hunsrück im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft gemacht wird." Wünschenswert sei aber, dass sogar der Weizen für die "Schmier" aus regionalem Anbau stamme. Oder auch der früher im Hunsrück typische und für Allergiker unproblematische Buchweizen. Dazu böte sich an, mittels alter Rezepturen das "kulinarische Erbe" weiterzugeben. Doch damit nicht genug. Sollte die Hunsrück-Draisine starten, würde sich eine "Fahrt durch die Eisenbahngeschichte" anbieten. Die Anregung von Hermeskeils Verbandsbürgermeister Michael Hülpes zielt auf historische Loks und Waggon entlang der Route. Für seinen Thalfanger Amtskollegen Hans-Dieter Dellwo ist vor allem entscheidend, dass es in Hermeskeil einen möglichen Betreiber gibt. Ansonsten gelte es vorrangig, die Finanzierung zu sichern und die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zu führen. In dieser Hinsicht gibt es laut Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes zwar noch keine endgültige Entscheidung. Aus jüngsten Gesprächen schließt er jedoch, dass die wohl nur an einem Verkauf interessierte Bahn möglicherweise dazu bereit ist. Eine endgültige Entscheidung des Vorstands erwarte er in Kürze.Konkrete Ergebnisse im Spätsommer

Das "Regionalmanagement" beschäftigt sich aber bereits mit Details. So zeigt das mit der Konzeption beauftrage Trierer Taurus-Institut Probleme wie die Sicherheit an den Kreuzungen von Schiene und Straße oder an Viadukten und Brücken auf. Außerdem schauen sich die Hunsrücker mit Regionalmanagement-Geschäftsführer Ralf Becker dort um, wo Draisinen im Einsatz sind. Konkrete Ergebnisse der Projektteams Tourismus und Regenerative Energien werden für die dritte und, so Eibes, "hoffentlich nicht letzte" Sitzung des Forums im Spätsommer erwartet.

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