Den Ort der Kindheit erschließen

Ein überschaubares Neubaugebiet entsteht in Beurig zwischen der Irscher Straße und dem Marienweg. Unter dem Gemarkungsnamen "Oberste Taubhausflur" erschließen die beiden Beuriger Unternehmer Ludwig Lorth und Jürgen Rauls das Gebiet mit fünf Ein- und drei Mehrfamilienhäusern. Bis Ende 2009 soll die Neubausiedlung stehen.

 Ludwig Lorth und Jürgen Rauls erschließen in Saarburg-Beurig ein Wohngebiet. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Ludwig Lorth und Jürgen Rauls erschließen in Saarburg-Beurig ein Wohngebiet. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Saarburg-Beurig. Während in Saarburg und den umliegenden Ortsgemeinden die Neubaugebiete bereits seit einiger Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen, ziehen nun die Beuriger nach. In schönster Höhenlage und umgeben von Natur erschließt die "LoRa"-Baugesellschaft als privater Investor ein Gebiet mit fünf frei stehenden Einfamilienhäusern, zwei Sechs-Parteien-Häusern und einem Vier-Einheiten-Objekt. Hinter der Firma "LoRa", die die beiden Unternehmer eigens zur Erschließung des Neubaugebietes "Oberste Taubhausflur" gegründet haben, stecken die beiden Selbstständigen Ludwig Lorth und Jürgen Rauls aus Beurig. "Ich bin hier oben groß geworden. Mein Elternhaus steht an der Irscher Straße, und auf der Wiese, auf der wir jetzt bauen, haben wir als Kinder Fußball gespielt", erzählt Ludwig Lorth, der seit 1986 sein Architekturbüro in Beurig betreibt. Über den engen Kontakt mit dem Besitzer der knapp 7000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche sei die Idee entstanden, den Bereich als Neubaugebiet zu erschließen. Gemeinsam mit seinem langjährigen Kumpel Jürgen Rauls, der in Beurig eine Heizungsfirma betreibt, hat Lorth mit der Firma "LoRa" dem früheren Nachbarn die Privatfläche zwischen Irscher Straße und Marienweg abgekauft. Lorth: "Mit zwei Anwohnern mussten wir einen Grundstückstausch vornehmen, aber das hat alles problemlos geklappt." Das Haus des Privatmannes, der die Freifläche verkauft hat, müsse seitlich teilweise abgebrochen werden. Lorth: "Damit die Erschließungsstraße, die neben dem Haus an der Irscher Straße 19 verlaufen wird, in ausreichender Breite gebaut werden kann. Fünf Meter brauchen wir dafür."Los geht's im September

2005 sei die "LoRa" in die Vorplanung eingestiegen. Die Planung habe Lorth allerdings vom Trierer Architekturbüro Stolz & Kintzinger machen lassen und diese dem Bauausschuss des Stadtrates Saarburg präsentiert. "Ich habe das abgegeben, damit das alles unbefangen begutachtet werden konnte", erläutert der Beuriger Architekt. Inzwischen ist der Bebauungsplan von der Verwaltung genehmigt, ein Erschließungsvertrag mit der Stadt Saarburg unterzeichnet. Im Flächennutzungsplan war das Gebiet bereits entsprechend ausgewiesen. "Bisher ist alles sehr gut gelaufen", bilanziert Ludwig Lorth. So schätzt er, dass die Saarburger Firma Clemens Anfang September mit ihren Baufahrzeugen anrücken kann, um mit dem Bau der Erschließungsstraße zu beginnen. Etwa zwei Monate beanspruche das. Die 180 Meter lange Straße wird später der Stadt übergeben. "Auch wenn das dann nicht mehr in unseren Zuständigkeitsbereich gehört, könnte ich mir vorstellen, dass sie später zur Anliegerstraße erklärt wird", mutmaßt Lorth. Sobald die Erschließungsstraße im Vorstufenausbau fertiggestellt und der Kanal verlegt sei, solle mit dem Bau des Sechs-Parteien-Hauses begonnen werden. Bis Mitte 2008 könne dies fertiggebaut sein, schätzt er. Die Häuser verkaufe die "LoRa" als Komplettlösung. Der Architekt: "Wir verkaufen die Grundstücke und schlüsselfertige Häuser. Auch wenn die Gebäude nicht gleichförmig aussehen werden, sprechen sie doch deutlich eine Sprache. Das ist von uns bewusst so geplant." Bewusst hätten die beiden sich auch für eine vergleichsweise spärliche Bebauung entschieden. "Man hätte deutlich mehr Einheiten auf die Fläche packen können. Wir möchten aber den ländlichen Charakter bewahren."120 Euro pro voll erschlossenem Quadratmeter zahlten die Käufer, berichtet Lorth. Obwohl die Baugesellschaft bis jetzt mit der Vermarktung noch nicht in die Offensive gegangen sei, seien vier Einheiten in den Mehrfamilienhäusern bereits verkauft. 3,5 Millionen Euro betrage das gesamte Investitionsvolumen der "LoRa". "Das ist dennoch überschaubar, weil wir ja mit einem Großteil der Kosten nur in Vorleistung gehen", sagt Lorth. Der Reiz für ihn bestehe auch darin, dass er durch dieses Erschließungsprojekt über zwei Jahre neben seiner "normalen" Arbeit gesicherte Aufträge habe.

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