Den Tätern wieder dichter auf den Fersen

Mehr Licht als Schatten wirft die Kriminalstatistik 2008, die die Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil jetzt vorgelegt hat. Die Zahl der registrierten Straftaten ist mit 1222 im Vergleich zum Vorjahr (1262) leicht zurückgegangen. Gestiegen ist hingegen die Aufklärungsquote: Bei 60,3 Prozent (2007: 56,7) aller Verbrechen wurden die Täter dingfest gemacht.

Hermeskeil. Die Gleichung, die 2008 in Sachen Kriminalität für die gesamte Region Trier gilt, trifft auch für die dem Polizeipräsidium untergeordnete Dienststelle in Hermeskeil zu. Im Hochwald hat es 2008 im Vergleich zum Vorjahr weniger Straftaten gegeben, und die Ermittler haben wieder mehr Fälle gelöst. Insgesamt können Behördenleiter Franz Petry und sein Stellvertreter Gerd Herrig also auf eine Bilanz mit positiven Entwicklungen in den beiden maßgeblichen Kategorien verweisen. 1222 registrierte Delikte bedeuten, dass die Beamten in Hermeskeil 40 Fälle weniger als noch 2007 bearbeiten mussten.

"Das ist kein großer Rückgang, aber es ist immerhin einer", so das Fazit von Petry. Mit der Aufklärungsquote von 60,3 Prozent liegen die Ermittler im Hochwald zwar 2008 unter dem Präsidiumsschnitt (64 Prozent). Gleichwohl sieht Petry seine Männer und Frauen "auf einem guten Weg".

Denn mit dem aktuellen Wert war die PI Hermeskeil den Tätern dichter auf den Fersen als noch 2007, als die Aufklärungsquote bei lediglich 56,7 Prozent lag. Petry ist optimistisch, dass dieser Trend anhält. "Wir haben kürzlich bei der Kripo personelle Verstärkung bekommen."

Bei der Einzelbetrachtung der Straftaten fällt vor allem auf, dass die Zahl der Rohheitsdelikte - sprich: Körperverletzung - und der Sachbeschädigungen - zumeist an Autos - deutlich abgenommen hat. Petry und Herrig führen das vor allem darauf zurück, dass die Polizei in verstärktem Maße Präsenz bei großen Festveranstaltungen zeigt, die oft genug Auslöser für Schlägereien oder Vandalismus sind.

Mehr Menschen bezahlten gekaufte Ware nicht



Stark zugenommen hat hingegen auch im Hochwald der Warenkreditbetrug, bei dem ein Beschuldigter die gelieferte Ware nicht bezahlt. In dieser Kategorie spielen Bestellungen übers Internet eine entscheidende Rolle.

So konnte die PI Hermeskeil einen Täter überführen, der auf diesem Weg circa 50 Menschen um mehrere Zehntausend Euro geschädigt hatte. Er wurde zu einer längeren Haftstrafe verurteilt. Nicht verwunderlich ist, dass 2008 die Zahl der Einbrüche gestiegen ist. Ausschlaggebend dafür war die Einbruchsserie, die den Ermittlern zu Jahresbeginn viel Kummer bereitet hatte (der TV berichtete mehrfach).

Der Verdacht, dass seinerzeit verschiedene Tätergruppen rund um Hermeskeil unterwegs waren, habe sich im Nachhinein bestätigt, sagt Petry. Die Diebe, die es auf größere Geräte und Werkzeuge abgesehen hätten, seien inzwischen von den Kollegen aus dem Saarland festgenommen worden.

Anders sieht es bei den Unbekannten aus, die es in Hermeskeiler Schulen, Arztpraxen oder Rechtsanwaltskanzleien hauptsächlich auf Bargeld abgesehen hatten. Man vermute zwar immer noch, dass diese Einbrüche auf das Konto jugendlicher Täter gegangen sind, habee auch eine bestimmte Gruppe ins Visier genommen, konnte ihr diese Straftaten aber nicht nachweisen. Der von der Polizei aufgebaute Druck habe aber insofern Wirkung gezeigt, "dass die Serie plötzlich abgerissen ist", so Petry.

Insgesamt hat die PI im vorigen Jahr 639 Tatverdächtige ermittelt. Davon waren 75,7 Prozent Männer. Die Zahl der jungen Straftäter unter 21 Jahren sei erfreulicherweise von 31,9 auf 27,7 Prozent gesunken. Extra Straftaten insgesamt: 1222 - Rückgang um 3,2 Prozent (2007: 1262) Aufklärungsquote: 60,3 Prozent (2007: 56,7 Prozent) Rohheitsdelikte: 178 - Rückgang um 13,2 Prozent (2007: 205) Sachbeschädigungen: 160 - Rückgang um 21,2 Prozent (2007: 203)Warenkreditbetrug: 84 - Zunahme um 61,5 Prozent (2007: 52) Einbruchsdiebstahl: 175 - Zunahme um 12,9 Prozent (2007: 155)

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