Der Alte ist der Neue

Weiter geht's: Franz Zebe ist der neue Ortsbürgermeister in Wawern. Er hatte dieses Amt schon einmal 15 Jahre inne. Hans Greis sorgte in den vergangenen fünf Jahren für eine "Zwangspause" Zebes. Nun ist er wieder da und arbeitet an verschiedenen Dorfprojekten.

Wawern. "Ich bin wieder hier, in meinem Revier", heißt es in einem Song von Marius Müller-Westernhagen. Dasselbe könnte derzeit Franz Zebe von sich und seiner Rückkehr auf den Stuhl des Ortsbürgermeisters behaupten.

Sein Kontrahent Hans Greis hatte zwischenzeitlich fünf Jahre lang die Geschäfte des Ortes geführt. Ein Vorsprung von zwei Stimmen sorgte damals für den Personalwechsel. Zuvor war 15 Jahre lang Zebe der Orts-Chef - so wie nun auch wieder.

Zebe (SPD) stammt aus Ensheim (Saarland) und kam über Drolshagen (Sauerland), Wetzlar (Station seines Militärdienstes) und andere Stationen nach Trier und 1977 nach Wawern. Er engagierte sich in der Kommunalpolitik, gehört dem Gemeinderat seit 1984.

Zebe will bewegen: "Die Jugendarbeit muss intensiviert werden, ich denke unter anderem an eine Jugend-Konferenz. Die Partnerschaft mit Rohrbach (Thüringen) soll wieder aufleben, in der Vereinsarbeit kann etwas mehr Koordination nicht schaden, auch Fremdenverkehrswerbung würde Wawern guttun."

Die Liste seiner Vorhaben kann er noch eine Weile fortsetzen. Derzeit arbeitet der studierte Mediendesigner, der sein Studium kurz vor dem Abschluss wegen eines persönlichen Schicksalsschlags abbrechen musste, an einem Ortsplan von Wawern. "Bisher gibt es keinen, den brauchen wir aber, wenn wir etwas für unsere Gäste tun wollen." Und er hat noch etwas vor: "Ich will eine Dorfchronik schreiben." Dafür sucht er derzeit Informationen und Dokumente, um dieses eine Vorhaben umzusetzen. Zeit für die Kommunalpolitik hat Franz Zebe trotz seiner vielfältigen Interessen allemal.

Sein Lebenslauf ist mit vielen unterschiedlichen Stationen gepflastert. Nach hartem Broterwerb als freier Künstler, nach Jobs in der Trierer Gastronomie und gleichzeitiger Entwicklung des Werbekonzepts für den Stadtteil Zurlauben hat der Sozialdemokrat schließlich als Produktionsarbeiter im Vierschichtbetrieb der ehemaligen Kuag in Konz geschafft, ehe er von 1990 bis 2002 im Firmenlabor für Farbdesign und Farbentwicklung tätig war. Von Mai 1981 bis April 1990 und von November 2002 bis zur endgültigen Werksschließung war er freigestellter Betriebsratsvorsitzender. Noch heute bitten Ex-Kollegen ihn um Rat, erzählt er.

Er selber hat nach dem Kuag-Ende keine Arbeitsstelle mehr bekommen. "Mein Arbeitsvermittler hat meine Vita studiert, meine Aktivitäten als Asta- und Betriebsratsvorsitzender zur Kenntnis genommen, den Kopf geschüttelt und gemeint, damit gäbe mir niemand eine Anstellung. Er behielt recht."

Zebe ist verheiratet und freut sich mit seiner sozial engagierten Ehefrau Hildegard über zwei Söhne und zwei Enkelkinder.

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