Der Anpacker

Wasserliesch · Thomas Thelen wollte handeln, nicht nur kritisieren. Das brachte ihm das Amt des Wasserliescher Ortsbürgermeisters ein. Als solcher will er den Pavillon bei der Kirche wiederbeleben, die schlechteste Straße im Ort erneuern und der Kulturarbeit neuen Schwung verleihen.

 Kultur- und Jugendarbeit sind Themen, die Thomas Thelen, Ortsbürgermeister von Wasserliesch, am Herzen liegen. TV-Foto: Marion Maier

Kultur- und Jugendarbeit sind Themen, die Thomas Thelen, Ortsbürgermeister von Wasserliesch, am Herzen liegen. TV-Foto: Marion Maier

Wasserliesch. Für Thomas Thelen ist klar: "Nur beschweren geht nicht, man muss selbst was machen." So kam der gebürtige Trierer, der seit mehr als 16 Jahren in Wasserliesch lebt, zur Kommunalpolitik.
Seit 2009 arbeitet er als CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat mit, wobei für ihn nicht die Partei im Vordergrund steht, sondern "die Leute, die was machen". Als dann sein Vorgänger und Parteikollege Herbert Rausch sein Amt nach zehn Jahren niederlegte, war sich die Fraktion einig: Thomas Thelen, zuletzt erster Beigeordneter, ist der geeignetste Kandidat. Der 46-Jährige hatte auch Interesse an dem Amt und kann es zeitlich bewältigen. Denn er arbeitet nur noch zu Hause, nachdem er seine Versicherungsagentur nach langer Krankheit, unter der die Stimme gelitten hat, hatte aufgeben müssen. Mit 77,8 Prozent der Stimmen wurde Thelen, einziger Kandidat, zum Ortschef gewählt.
Dorfmoderation ab 2015



Zu seinen Zielen gehört es, das Dorferneuerungskonzept mit Hilfe der Bürger weiterzuentwickeln. Dies soll mit Hilfe der Dorfmoderation erfolgen, die 2015 startet - wenn Wasserliesch zur Schwerpunktgemeinde erklärt wird, wofür die Karten laut Thelen gut stehen. Konkret wird im Rahmen der Dorferneuerung die Umgebung des Kriegerdenkmals neben der Kirche auf Vordermann gebracht. Der Pavillion dahinter soll renoviert und belebt werden ebenso wie der Glasanbau am Gemeindegebäude auf dem Marktplatz. Am Sportplatz ist geplant, einen Beachvolleyball-, Grill- oder Spielplatz einzurichten.
Dicke Bretter zu bohren, haben Thelen und der Gemeinderat beim Ausbau der Römerstraße, der "längsten und schlechtesten Straße im Ort", wie der Ortschef sagt. Die Planung dafür steht, Fördermittel gab es bislang keine. Ein neuer Förderantrag ist auf den Weg gebracht.
Wenn der Ausbau abgeschlossen ist, sollen auch an dieser Straße - wie von den Bürgern gefordert - Tempo-30-Schilder aufgestellt werden. Zuvor will Thelen die Verkehrsberuhigung im 2400-Einwohner-Ort oberhalb der Bahngleise weiter ausbauen. Bei der Hauptstraße geht das nicht, da Temporeduzierungen bei Durchgangsstraßen tabu sind.
Ein weiteres Ziel von Thomas Thelen ist es, die Vereins- und Kulturarbeit zu fördern. Zunächst will er dafür die Förderung der zehn Wasserliescher Vereine neu sortieren. Statt Pauschalzuschüssen sollen sie nach Mitgliederzahl und Intensität der Nachwuchsförderung unterstützt werden. Mit dem neu besetzten Jugend- und Kulturausschuss, der in der vergangenen Legislaturperiode nicht getagt hat, will Thelen, die Kulturarbeit beleben. Der Vater zweier Kinder hat auch vor, den Jugendraum, den es einst gab, zu reaktivieren.
Weitere Baustellen für den Ortschef sind Friedhof und Bahnsteig. Ersterer wird mittels Freischneide- und Pflegearbeiten komplett überarbeitet und soll noch in diesem Jahr ein Urnenrasenfeld erhalten. Wasserlieschs Bahnsteig ist zu niedrig. Pläne für eine Erneuerung gibt es schon, aber die von der Gemeinde zu tragenden Kosten von etwa einer halben Million Euro für ein Objekt, das im Besitz der Bahn bleibt, sind Thelen zu hoch. Er will Kontakt zur Gemeinde Oberbillig aufnehmen, die ähnliche Probleme hat, und hofft auf Kostenreduzierung durch gemeinsames Handeln.Extra

Der TV hat die neuen Ortsbürgermeister in den Dörfern der Verbandsgemeinde Konz nach und nach vorgestellt, mit dem Wasserliescher wird diese Reihe beendet. Von den elf Ortsgemeinden haben sechs bei der Kommunalwahl im Mai einen neuen Chef erhalten: Kanzem, Nittel, Onsdorf, Tawern, Temmels und Wasserliesch. cmk

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