Gesunde Errnährung Natürliche Produkte und Integration

SERRIG · Der Apfel- und Kartoffelmarkt auf dem Hofgut Serrig hat trotz schlechten Wetters rund 1000 Besucher angelockt.

 Roland Koster und Annika Gniffke zeigen, wie aus Äpfeln feiner Saft wird.

Roland Koster und Annika Gniffke zeigen, wie aus Äpfeln feiner Saft wird.

Foto: Herbert Thormeyer

  Natürliche Lebensmittel, möglichst ohne chemische Behandlung produzieren und dabei auch noch wenig Kohlendioxid verursachen durch Vermeidung langer Transporte, das ist das Angebot auf dem Hofgut Serrig. Beim Apfel- und Kartoffelmarkt stellte sich die Einrichtung für geistig behinderte Menschen vor, verkaufte nicht nur die guten Sachen, sondern zeigte auch, wie sie hergestellt werden.

Der Leiter, Dr. Michael Köbler, kann darauf bauen: „Wer gerne frische Lebensmittel isst, der lässt sich vom Wetter nicht abschrecken.“ Gut 1000 Besucher kamen über den Tag verteilt zu den 25 Ständen in die einzelnen Abteilungen des Hofgutes und den Hofladen mit einem Angebot von der Gans bis zum Edelbrand.

Derzeit hört man überall: Dieses Jahr gibt es wenig Äpfel! Nicht so auf dem Hofgut. „Unsere Apfelplantage wird bewässert und hat den heißen Sommer so gut überstanden“, erklärte Köbler. Salat wird total chemiefrei gezogen und anderes nur minimal behandelt. Das Hofgut fährt auf die Märkte, kommt also zu den Kunden. Das Angebot richtet sich nach den Jahreszeiten. „Die Leute wissen, dass es bei uns an Weihnachten keine Tomaten gibt“, sagte Köbler.

Doch hier gibt es einen weiteren Aspekt: Die Integration. „Menschen, die nicht der Norm entsprechen, können dennoch etwas leisten und sind stolz auf ihre Produkte“, so Köbler. Gezeigt wurde  in der Korbflechterei, wie ältere Stühle neu gespannt werden können.

An der Kelter stand Annika Gniffke mit dem Gruppenleiter Obst- und Beeren, Roland Koster. Die 19-Jährige absolviert auf dem Hofgut ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr und sagte: „Ich finde es cool, Ökologie und die Arbeit mit Behinderten zu verbinden.“ Das stärke die Persönlichkeit.

Erstmals kam Hutverkäuferin Silvana Klein aus Wadern mit ihrem Stand aufs Hofgut. Bekannte hatten ihr den Tipp von diesem besonderen Markt gegeben. Sie freute sich über die angenehme Atmosphäre.

Simone Peters-Laux aus Franzenheim interessierte sich besonders für den frischen Apfelsaft, weil der auf dem Hofgut besonders gut schmeckt und außerdem: „Die Kinder können hier noch mit der Feldbahn fahren und sich die Tiere anschauen.“

Das Hofgut Serrig wurde 1986 gegründet. 170 Menschen mit geistiger Behinderung sind derzeit hier beschäftigt und werden von 40 weiteren Mitarbeitern betreut. Zuschüsse erhält das Hofgut von der Stadt Trier, dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Land. Mit der Vermarktung der eigenen Produkte wird im Jahr ein Umsatz von 1,2 Millionen Euro erzielt. Der Hofladen ist dienstags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr, 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

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